Seite 3 von 9

Re: Sport und Freizeit

BeitragVerfasst: 17.02.2021, 23:17
von Hotti
Der Dienstag, der zum Mittwoch mutierte (völlig unepidemisch)

Der zweite Wochentag ist eigentlich Domäne meiner rentnerspezifisch läuferischen Aktionen, wenn möglich, in Gemeinschaft. So auch gestern. Noch einen Restwintertag mitnehmen, denn Föhn und Regen sollte auf Berlin niedergehen. Vorsicht, hieß es: Glätte verkündete der Nachrichtensprecher im Radio. Wird schon gehen, dachte ich. Die 2 m bis zur Garage waren trotz aller Warnungen zu viel. Es nieselte und „nebelte“ und ich lag samt Läuferbekleidung im schmerzhaft fast vollendeten Spagat auf dem Zugangspflaster des Kfz-Heimes. Wie kann Glatteis in hohem Maße nur so glatt sein, und zwar in Sekundenschnelle? Bei Sinnen, fiel meine Entscheidung gleichfalls eilig. Kein Laufen am Dienstag, weil, wer sich schon als Zweibeiner im Rutschzustand bewegt, muss es nicht auch noch vierrädrig probieren. Gedacht, getan.

Heute also Mittwoch (für mich der Ersatzdienstag), allein auf weiter Flur. Und wie das so ist bei mir, tat ich alt Bekanntes neu entdecken. Das Tauwetter hatte bereits kräftig eingesetzt. Der herrliche Pulverschnee verschwand im Nu. Die sonst so geliebten Waldwege versprachen nasse Füße, so wählte ich die Alternative: Straßenlauf. Zur Sicherheit auf gefegten Villen-Bürgersteigen around Dahlem. Und die waren überaus astrein. Kein Mensch unterwegs, weder Abgase noch Pfützen, kein Eis. Rundum gesund. Von Krumme Lanke bis Breitenbachplatz, dann ein Stückchen Berlin-Marathon über die Lentzeallee bis zum Wilden Eber, weiter bis Abzweig Pücklerstraße über die Clayallee und dann - trotz aller Feuchtigkeitskenntnisse und schwabbligem Untergrund - doch in den Wald. Hier wären natürlich wasserfeste Treter angebracht, hatte ich aber nicht an bzw. habe gar keine mehr. Wer rechnet schon mit derartiger Schnee- und Eisschnellschmelze?

Vorbei am Grunewaldsee Richtung Riemeisterfenn und -zack – Krumme Lanke (KL) - Heimatort -. Kein See-Spazier-Umrunder, wie naturbelassen, KL privat. Endlich einmal. Dieser „Ansässigen-Reichtum“ kommt heutzutage selten vor. Früher, ja, früher saß da einer mit seiner Emma auf der Banke…. Meine Füße waren längst klitschnass, ein Gefühl fast bis kurz vor der Eisstarre, doch sie blieben in Bewegung und bedankten sich nach 13,5 km. Der Dienstag am Mittwoch war gelungen. Nächstens wieder normal (hoffentlich). Am morgigen Donnerstag bin ich leider erneut abwesend (ein Trauerfall). Insider wissen bescheid.

Horst

Re: Sport und Freizeit

BeitragVerfasst: 18.02.2021, 22:01
von Hübi
Hotti hat geschrieben:Der Dienstag, der zum Mittwoch mutierte (völlig unepidemisch)

Der zweite Wochentag ist eigentlich Domäne meiner rentnerspezifisch läuferischen Aktionen, wenn möglich, in Gemeinschaft. So auch gestern. Noch einen Restwintertag mitnehmen, denn Föhn und Regen sollte auf Berlin niedergehen. Vorsicht, hieß es: Glätte verkündete der Nachrichtensprecher im Radio. Wird schon gehen, dachte ich. Die 2 m bis zur Garage waren trotz aller Warnungen zu viel. Es nieselte und „nebelte“ und ich lag samt Läuferbekleidung im schmerzhaft fast vollendeten Spagat auf dem Zugangspflaster des Kfz-Heimes. Wie kann Glatteis in hohem Maße nur so glatt sein, und zwar in Sekundenschnelle? Bei Sinnen, fiel meine Entscheidung gleichfalls eilig. Kein Laufen am Dienstag, weil, wer sich schon als Zweibeiner im Rutschzustand bewegt, muss es nicht auch noch vierrädrig probieren. Gedacht, getan.


Au Backe! :icon_cool:

Hotti hat geschrieben:Heute also Mittwoch (für mich der Ersatzdienstag), allein auf weiter Flur. Und wie das so ist bei mir, tat ich alt Bekanntes neu entdecken. Das Tauwetter hatte bereits kräftig eingesetzt. Der herrliche Pulverschnee verschwand im Nu. Die sonst so geliebten Waldwege versprachen nasse Füße, so wählte ich die Alternative: Straßenlauf. Zur Sicherheit auf gefegten Villen-Bürgersteigen around Dahlem. Und die waren überaus astrein. Kein Mensch unterwegs, weder Abgase noch Pfützen, kein Eis. Rundum gesund. Von Krumme Lanke bis Breitenbachplatz, dann ein Stückchen Berlin-Marathon über die Lentzeallee bis zum Wilden Eber, weiter bis Abzweig Pücklerstraße über die Clayallee und dann - trotz aller Feuchtigkeitskenntnisse und schwabbligem Untergrund - doch in den Wald. Hier wären natürlich wasserfeste Treter angebracht, hatte ich aber nicht an bzw. habe gar keine mehr. Wer rechnet schon mit derartiger Schnee- und Eisschnellschmelze?

Vorbei am Grunewaldsee Richtung Riemeisterfenn und -zack – Krumme Lanke (KL) - Heimatort -. Kein See-Spazier-Umrunder, wie naturbelassen, KL privat. Endlich einmal. Dieser „Ansässigen-Reichtum“ kommt heutzutage selten vor. Früher, ja, früher saß da einer mit seiner Emma auf der Banke…. Meine Füße waren längst klitschnass, ein Gefühl fast bis kurz vor der Eisstarre, doch sie blieben in Bewegung und bedankten sich nach 13,5 km. Der Dienstag am Mittwoch war gelungen. Nächstens wieder normal (hoffentlich).


:respekt: Toller Bericht. :klasse:

Hotti hat geschrieben:Am morgigen Donnerstag bin ich leider erneut abwesend (ein Trauerfall). Insider wissen bescheid.

Horst


Ich bin zwar kein Insider, aber mein Beileid. :icon_cry:

Re: Sport und Freizeit

BeitragVerfasst: 19.02.2021, 19:22
von Hotti
Danke für die Anteilnahme.

Re: Sport und Freizeit

BeitragVerfasst: 19.02.2021, 19:54
von Hotti
Wenn die Kraniche ziehen

Trotz aller widrigen Umstände macht der Tod nicht davor halt. Einer meiner engeren Freunde (mehr Segler, Radfahrer, ein Frohmut und stets weltoffen) starb vor einem Monat. Am Donnerstag geleitete ein begrenzter Teil seines Umfeldes ihn zur letzten Ruhe; ich war mit Angehörigen dabei. Die feierliche Handlung war so gehalten, dass alle Anwesenden würdig Abschied nehmen konnten. Eine fast 50jährige Freundschaft ging zu Ende. Erinnerungen hingegen nicht, Respekt und Dankbarkeit bleiben bestehen.

Es war wie ein Zeichen: Alle Trauernden und Kondolenz zeigenden verließen schweigend den Bestattungsort. Plötzlich ging der Blick aller zum Himmel. In einer langgezogenen Eins flog eine Gruppe Kraniche genau über unseren Ort - als allerletzten Gruß? Zugleich war es ohne Choreographie ein wundervolles Schauspiel am Himmel. Fast zu früh für die anmutigen Lufthansa-Logo-Zentralgestalten, denn die Landeplätze rund um Linum (gleich hinter Velten Richtung A 24) und weiterführend nach Norden, haben noch nicht die Wärmegrade erreicht, um wirtliches Großvogelzuhause bieten zu können. Nils Holgerson ist ja auch mit den Schwänen weggeflogen; Kraniche für unseren Freund? Die Trauergäste würden es ihm wünschen. Wie auch immer, ein Mensch wird uns fehlen in dieser spannungsgeladenen Zeit und Welt.

Horst

Re: Sport und Freizeit

BeitragVerfasst: 23.02.2021, 19:24
von Hotti
Kolumne zum Dienstag

Mit dem ersten Wort wird eigentlich beschrieben, dass etwas für eine bestimmte Reihe oder Serie in stetiger Folge nach eigener Meinung publiziert wird. Nun, es drängt mich niemand dazu, an dieser Stelle irgendein langweiliges Geschwätz abzugeben. Aber, der äußere Antrieb zu eigenen Unternehmungen in einer immer stärker werdenden Lebens-/ Enthaltsamkeitsphase erreicht ähnlich den stündlich abrufbaren Corona-Fallzahlen eine gewisse Höhe, der es gilt, unbedingt entgegen zu treten. Zum Beispiel durch Unterhaltung, Informationen, Anregungen, Berichte und Reporte. Wie sicher schon bemerkt, versuche ich das auf meine Art, wohl auch um einiges loszuwerden, jedoch mehr, um diejenigen zu erreichen, die sich im stillen Kämmerlein verkriechen und gar nichts mehr für sich und für Körper und Geist tun. Und so lande ich zwangsläufig bei dem Metier, das uns alle verbindet, das Laufen, der mithin natürlichsten Fortbewegungsart. Wie sagte schon Emil Zatopek? „Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft. “

Gewiss, wir könnten uns alles zu Eigen machen. Die Zweckmäßigkeit, Lust und Freude, oft genug auch die relativ geringen Kosten sind für viele der Maßstab, sich für das Laufen zu entscheiden. Ist es doch eine Art der Bewegung, die wir tagtäglich brauchen. Und wenn wir dem Körper etwas mehr abverlangen, als nur zum Einkauf zu gehen, dann ist das eine gute Tat für sich selbst. Ganz abgesehen davon, wie viel Freude und Anregungen wir durch Kontakte miteinander haben. Selbst in dieser schlimmen Zeit ist das Treffen unter selbstverständlicher Einhaltung aller gebotenen Regelungen in Wald und Flur ohne Weiteres möglich!! Stubenhocker - rafft Euch auf, mit Abstand.

Mein Appell rührt auch daher, weil die sonst in Hübis Kalendarium vermerkten wochentäglichen Lauftermine nicht mehr auftauchen, möglicherweise, weil der eine oder andere Treff wohl nicht gänzlich eingeschlafen ist, so doch kaum frequentiert wird. Das muss sich wieder dem ehemaligen Niveau angleichen, denn Vielfalt bleibt das A und O unserer Sportart und dürfte ganz im Sinne des Lauftreff-Begründers Bernd Hübner sein.

Nach so viel Lamento zum heutigen Geschehen: Ganz unfreiwillig bin ich dienstags und jeden zweiten Donnerstag (wenn nicht in Kladow gelaufen wird) zum Frontmann oder besser Tourvorschlagsmacher avanciert (Bärbel Bornemann kann das viel besser). Meine Art ist leicht anders. Der Grunewald bleibt unverändert, doch die Strecken, jo mei, die sind`s a bisserl differenziert. Die Abwechslung ist volle Absicht. Bis auf den Start- und Zielpunkt weichen die Streckenprofile stark voneinander ab. Wichtig allein scheint mir, manchmal Neues zu entdecken oder den altbekannten Routen ein paar Schlenker einzubauen, die ein anderes Gesamtbild des Laufgeschehens zeigen. So auch heute.

Los zur Teufelsseestraße , dann leicht oberhalb der Straße auf der rechten Seite, praktisch in halber Höhe zum Berg. Das zieht sich längs bis zum Ökowerk. Die folgenden Abzweigungen und - jawohl - auch ordentlichen Anstiege verlangten und brachten letztendlich auch neue Kondition. Obwohl, wir sind ja nicht mehr die Schnellsten, Weiblein, wie Männlein. Rücksichtnahme ist alles und, wer länger und langsamer läuft, kommt auch ans Ziel. Denn, nicht die Strecke tötet, sondern das Tempo. Mit großer Querfeldeinrunde übers Dahlemer Feld zurück zum Mommsen. Die Laufuhr zeigte 14, 3 km. Ein bisschen Dehnen ist obligatorisch. Nur Marion konnte darauf verzichten. Sie hatte bereits 8 km vor dem Start in den Beinen, ehe sie zweistellig nach 22,3 km endete.

Horst

Frostwiesenlauf 2021 einmal anders von zu Hause

BeitragVerfasst: 23.02.2021, 19:57
von mosie
Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Re: Sport und Freizeit

BeitragVerfasst: 23.02.2021, 19:59
von mosie
Bild

Bild

Bild

Re: Sport und Freizeit

BeitragVerfasst: 24.02.2021, 07:15
von mosie
Bild

Re: Sport und Freizeit

BeitragVerfasst: 24.02.2021, 08:39
von Hübi
Katja und Mosie: Herzliche Glückwünsche! :sonne: :ja: :clap: :win:

Re: Sport und Freizeit

BeitragVerfasst: 25.02.2021, 16:46
von Hotti
Model und Mosie

Die Foto-Beiträge erfreuten mein Herz. Bringen sie doch etwas Nähe zu vermissten Laufleuten in diesen auf Abstand bedachten Zeiten. Wenn inzwischen virtuelle (fiktive) Läufe frei gestaltbar und zwangsläufig ortsunabhängig "veranstaltet" werden, so ist das eigentlich nur eine Idee der verhinderten Veranstalter, um

a) ihre Kasse wenigstens ein bisschen aufzufüllen und
b) den "Wettkämpfern" ein gewisses Schmankerl in Form einer Medaille zu bieten.

Nicht, dass ich beiden Seiten diese Unternehmungen etwa vermiesen möchte, aber, ganz ehrlich, so richtiges Fluidum einer Laufveranstaltung ist damit nicht zu ersetzen. Dennoch, die Fotos zeigen zwei positiv gestimmte Personen. Mosie, von Person bestens bekannt, die junge Dame mit beachtenswert guter Zeit auf 15 km, eher nicht. Auch ich sage, gleich Hübi, gut gemacht.

Horst

P. S. Übrigens: Die B.H.-Lauftreff-Termine erscheinen jetzt meist unter "Sport und Freizeit". Wie schön wäre es, wenn die einzelnen Wochentage wieder eingefügt werden könnten, dann weiß jede(r), was am jeweiligen Tag geplant, passiert oder nicht passiert ist. So lange das Mommsen geschlossen bleibt, gibt es immerhin noch andere Alternativen. Allen Interessierten könnte das weiterhelfen.