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Mein Ziel sind 1940 Marathons

BeitragVerfasst: 14.05.2014, 21:20
von chlorblase
73-jährige Sigrid Eichner: Mein Ziel sind 1940 Marathons

Sigrid Eichner, Jahrgang 1940, ist schon jetzt eine Lauf-Legende. Sie ist mit derzeit 1813 absolvierten Ultra- und Marathonläufen die Weltrekordhalterin. Warum die 73-Jährige nie trainiert, wie sie Schmerz verarbeitet und warum sie nie mit dem Laufen aufhören will.

Training
„Ich trainiere gar nicht unter der Woche. Wenn man am Wochenende zwei Marathons läuft und unter der Woche auch noch arbeitet, dann muss sich der Köper erholen. Und inzwischen merke ich, dass es mich jetzt auch anstrengt. Aber sonst bin ich nach der Arbeit nach Hause gekommen, Laufschuhe angezogen, dann eine Stunde gelaufen – aber ohne Ziel und ohne Plan. Ich habe noch nie nach Trainingsplan trainiert. Ich bin immer nur gelaufen."
Motivation
„Das Schönste am Marathon – auch wenn er noch so schmerzhaft ist – ist das Ankommen. Wenn du über die Ziellinie läufst, die Zuschauer Beifall klatschen und Anerkennung zollen. Das ist so ein Moment, auf den man nicht verzichten möchte. Und für diesen Zieleinlauf leidest du! Für den überwindest du alle Schmerzen – das ist einfach so. Wer es nicht kann, muss es probieren. Und wer es gar nicht probiert, lässt es eben sein. Dann kommt er nicht an und erlebt dieses Gefühl nicht."
Energie
„Ich glaube, ich habe einfach diese Energie. Mein Arzt hat mal gesagt: Man hat nur ein gewisses Quantum an Lebensenergie. Und wenn die verbraucht ist, stirbt man. Aber daran glaube ich nicht. Ich glaube, man kann Energie auch aufbauen. Ich will es!"
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Zur Person:
Sigrid Eichner, Jahrgang 1940. Zu ihren größten Erfolgen zählen unter anderem die Teilnahme am Badwater mit 65 Jahren), die 100 Kilometer lief sie schon mal in 9:27 Stunden und in New York legte Sigrid Eichner in sechs Tagen etwa 555 Kilometer zurück.
Ihre Marathon-Bestmarke liegt bei stolzen 3:33:05 Stunden. Am 16. August wird die Berliner Ultralauf-Legende als voraussichtlich älteste Teilnehmerin an den Start des Mauerweglaufs 100MeilenBerlin gehen.
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Alter
"Ich versuche mit diesem Abbau zurecht zu kommen. Durch Diabetes habe ich wenig Gefühl in den Fingern. Das merke ich dann, wenn ich einen Joghurtbecher nicht mehr aufbekomme. Dann nehme ich die Zange und ziehe den Deckel auf.
Beim Training laufe ich alleine, aber bei den Veranstaltungen triffst du Menschen, die du magst oder dann erst kennenlernst. Ich kenne so viele Leute nur durchs Laufen.
Ich fühle mich nicht alt, eher wie Mitte 40! So benehme ich mich auch. Wenn ich mit den jungen Leuten in unserem Club („100MarathonClub") zusammen laufe, dann denke ich immer: Ich bin Ihresgleichen! Dass ich natürlich etwas anders aussehe, wenn ich in den Spiegel gucke, ist klar. Aber vom Gefühl her bleibe ich jung."
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