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Re: Hotti
Verfasst: 20.01.2022, 22:31
von Hotti
Der Insulaner (75 m)
Wer kennt ihn nicht, den Schuttberg gleich dem Teufelsberg in Berlin? Eine Hinterlassenschaft aus Trümmern, die nur noch wenige Zeitgenossen in der Realität, also im Werden, kennengelernt haben. Ich bin nicht unbedingt stolz darauf, diesen Zustand aus eigenem Erleben vor Augen gehabt zu haben. Nur zur Erinnerung oder Kenntnisvermittlung:
• Drachen- und Teufelsberg im Grunewald, 99 bzw. 120 m, (höchster „Berg“ von Berlin, auf dem schon
einmal ein Ski-Weltcup-Rennen stattgefunden hat)
• Dörferblick in Rudow, 86 m
• Humboldthöhe mit Bunker Gesundbrunnen/Wedding, 85 m
• Biesdorfer Höhe, 75 m
• Rixdorfer Höhe Neukölln/Kreuzberg, 70 m
• Friedrichsfelder Trümmerberg, 67 m
• Gr. und kl. Bunkerberg Friedrichshain, 78/ 48 m
• Oderbruchkippe Volkspark Prenzl. Berg, 99 m
• Marienhöhe in Tempelhof, 73 m
• Neuer Hahneberg in Spandau, 87 m, der echte „Berg“ mit dem Fort ist nur 67 m hoch
• Arkenberge in Blankenfelde/Pankow (erst 1984 Bauschuttaufschüttung). 122 m
• Kienberg in Marzahn, ursprüngl. Natur 58,3 m (1966), abgeschlossene Aufschüttung 1981 auf 102,2 m
(Bodenaushub aus Bautätigkeit, Müll, Schutt – auch Kippe genannt), heute Teil Gärten der Welt, ehemal.
Bundesgartenschau 2017. Hier nur als Ergänzung, weil kein eigentlicher Trümmerberg
Der Insulaner, gemeint ist der West-Berliner auf seiner abgeschlossenen Insel, umgeben von Ost-Berlin und dem DDR-Gebiet. Das Wort „Zone“ lehne ich ab. Namensgeber ist ein alter kabarettistischer Song von Günter Neumann „Der Insulaner verliert die Ruhe nicht…“, ob der Querelen durch die DDR-Organe. Insofern ist der künstlichen Erhebung am Südrand des Bezirks Schöneberg (gleich nebenan beginnt der OT Steglitz) nicht nur ein Name, sondern auch eine Ehrung für die ansässigen und ausharrenden West-Berliner zuteil geworden.
Wer mir jetzt Tiraden vorwirft, ppfft, will von Teil-Geschichten Berlins eben nichts wissen.
Nun endlich zum Thema:
Laufen auf bekanntem und zugleich noch niemals gelaufenem Terrain. Das kann wohl nur donnerstags Vormittag stattfinden. Jawohl, bestätige ich. Heute nun ab zum Insulaner. Damit wir uns nicht verlaufen, ist der Uferweg am Teltow-Kanal genau die richtige Adresse. Start in Höhe der Königsberger Str., dann direkt zum Wasser bis zum Schlosspark Lichterfelde, unter dem Helikopter-Landeplatz des Rettungsdienstes des Benjamin-Franklin-Klinikums hindurch, jetzt auch Teil der Charitè, eine Biege im Stadtpark Steglitz, ehe wir der Bismarckstr. rechtsseitig folgten. Nicht lange, denn gleich durchliefen wir adagio, also langsam, durch den Friedhof Bergstr., mit dem wohl schönsten Ziegelstein-Wasserturm, den ich kenne. Ein Hingucker, der die Friedhofsruhe ebenso wenig stört wie zart durchlaufende Lauffreund*innen. Im Übrigen wird der Turm, um den sich zahlreiche schildbürgerliche Vorkommnisse seit 1916 ranken, heute ganz anders genutzt, weil er nur kurzzeitig als wirklicher W-Turm diente. Seit 1996 nach respektierlicher und denkmalgerechter Restauration als baurechtliches Hochhaus eingeschätzt, darf er nun teilweise als Großraumbüro für 16 Personen (Pharma-Industrie) genutzt werden. In aller Stille.
Wir wollen weiter. Rüber zum Insulaner, unseren Bezugspunkt. Na, endlich. Den ausführlich zu beschreiben lasse ich einmal. Stichworte: Typischer Trümmerberg (1951), Freizeitgelände mit Schwimmbad, Rodelbahn, Wilhelm-Foerster-Sternwarte und Planetarium (1963). Einfach toll. Nicht genug davon, trotzdem weiter.
Kehrt man „aus Bergeshöhe“ zurück, dem Verkehrsstrom ins Auge schauend, Prellerweg. Ampelgesteuert drüber am gleichnamigen S-Bhf. Und gleich rein in die nächste landschaftliche Attraktion. Das Südgelände Naturpark Schöneberg. Ein ausgedientes, verlassenes Bahnbetriebswerk mit Teilen des ehemaligen Rangierbahnhofs Tempelhofs. Statt wie vielfach, alles zu entrümpeln oder neudeutsch zu entwickeln/to develop, passierte hier, oh Wunder, gar nichts. Die Natur griff zu und verwandelte die ehemalige Gleislandschaft, die noch vorhanden ist, mit Birkenbewuchs, Grünflächen ohne jegliches Zutun, Blumen, Pflanzen, Unkräutern („traue keinem Garten ohne Unkräuter“!) und natürlich, momentan unsichtbar, auch heimische Fauna. Die so dringend benötigte Artenvielfalt bekommt hier Unterstützung. Mitten drin eine uralte Dampflock größeren Ausmaßes, ein Skulpturengarten mit interessanten Schweißarbeiten.
Bei fortschreitendem Tempo nahmen wir das weit ausladende Gelände auf einem landschaftlich großartig gestalteten und auf Stelzen befindlichen Gitterflächenweg in Angriff. Es war ein Genuss. Der freiwillige „Eintritt“ (1 € sollte der Gast spenden; Dagmar tat`s; wir stehen alle in ihrer pekuniären Schuld, nicht vergessen!). Nun ging es zurück, schließlich waren schon fast 9 km geschafft. Wir querten die S- und Fernbahn-Trasse über eine eigens für das ehemalige Industrie- und jetzige Naturgelände gebaute Brücke und hatten freie Sicht über eines der wenigen großen Gebiete von noch bestehenden Gartenkolonien, eingerahmt vom Bahngelände, des Riemenschneiderwegs bis hin zur Stadtautobahn.
Und weil es so schön war über den Insulaner zu laufen, nahmen wir nochmals den Anstieg in Kauf. Und wo es in Berlin in die „Höhe“ geht, geht es ebenso wieder abwärts. So nahmen wir die Außenfront des schon beschriebenen Friedhofs als willkommene Alternative zum viel befahrenen Munsterdamm, bogen in eine schnucklige kleine Kolonie mit zahlreichen Windungen ein und landeten alsbald Rücktour mäßig beim Teltowkanal an. Die ansässigen Kraftwerke, Industriehallen und andere Firmensitze müssen heute wohl andere Logistikunternehmen beschäftigen, weil die ehemals florierende Binnenschifffahrt auf dem Kanal heute so gut wie nicht mehr sichtbar ist. Es ändert sich vieles, nicht immer zum Guten.
Wir jedoch hatten für uns rein Gutes getan, nämlich 15,3 km im richtigen Laufschritttempo zurückzulegen, aber oft genug mit genüsslichen Unterbrechungen. Der krönende Abschluss eines gelungenen Trainingstages darf nicht verschwiegen werden: Apfelkuchen self made by Rainer, Panettone, die „Schmatzetta“ di Milano, so nenne ich mein Lieblingsweihnachts- und Osterkuchen (6 Wochen haltbar!) von Daggi und dann noch Orangenschokolade von Marion plus Marion8. Ich durfte nicht einmal abwaschen. So kann es unterdrückten Hausmännern gehen.
Dennoch war der heutige Tag Belohnung pur.
Horst
P.S. Wem das zu viel ist, bitte kein Mitleid. Ich leide nicht unter einer Schreib-Manie. Es muss einfach raus, worüber ich mich freue, ärgere, wundere.
Hotti
Verfasst: 21.01.2022, 01:14
von Asphaltcowboy
Nee, Hotti did is nich zu viel. Deine Berichte sind imma schön zu lesen. Mach ruhig weita so. Ooch wenn denn viele nich antworten oder vielleicht ehr schreibfaul sind, so denk ick mir, lesen tun doch viele. Nun, und wat raus muss, muss raus. So is dit. Als ehemaliger Steglitz/Lichterfelder kenn die Gegend nur zu jut. Aba viel jeändert hat sich seit meener Sturm und Drangzeit, kurz Jugend jenannt. Als Berliner Taxifahrer hab ick ooch imma Laufsachen dabei und loofe an den verschiedensten Ecken Berlins. Vor einigen Tagen bin ick ooch die Gegend, durch die Kolonien und entlang der S-Bahn jeloofen.
Also Horst bitte mach weiter so,
Jrüße Peter
Foto vom beschriebenen Turm:

Re: Hotti
Verfasst: 22.01.2022, 20:32
von Hotti
Der Wasserturm
Genau, Peter, hast du gut getroffen, es ist ein wirkliches Baudenkmal, fast expressionistisch. Dass er heute in der beschriebenen Art genutzt wird, ist aller Ehren wert. Und da du als Berlin-Allrounder so gut wie alles kennst, bin ich dir natürlich sehr dankbar für Fotos und stimmungsgemäße, im echt Berliner Jargon begleitende Texte. Angeblich ist "Berlinern" wohl kein Dialekt, sondern mehr Idiom. Wie auch immer "mit die Dinger", is schon scheen, wat die Heimat so is, wenn auch manchmal verpönt. Das Schöne bei uns ist doch, dass wir alles können, sogar Hochdeutsch - wenn´s denn gebraucht wird.
Frag doch mal Landsleute in allen Himmelsrichtungen, da können einem wahrlich die Augen und Ohren offenstehen. Ach, das wäre etwas, so nach dem Motto "Ich han mal eene gekennt, für jemand, der/die sich mit Dialekten beschäftigt. Aber das ist eine andere Geschichte (Denglisch, Turkdeutsch, Jiddisch o.ä.). Die Linguistik bezeichnet das auch nicht als eigene Sprachformen, sondern als Mischsprachen, bei denen große Gefahr besteht, dass Identität verlorengeht. Na ja, soweit werden wir es wohl nicht kommen lassen. Mir bleiben mir, wie die südlich vom Main wohl sagen. Uns bleiben Wasserturm, Rapunzel und zig andere Liegenschaften in Berlin, die Bände füllen.
Horst
Re: Hotti
Verfasst: 27.01.2022, 18:23
von Hotti
Reingefallen
In einem gewissen Rhythmus, nämlich alle 7 Tage, nutzt die kleine, aber sehr umtriebige Donnerstagvormittags-Hübi-Gruppe wechselseitig das andere Ufer. Nicht, dass da falsche Gedanken aufkommen, wir befinden uns stets und immer am richtigen Ufer. Gemeint ist nur, entweder Kladow oder Zehlendorf/Wannsee, meistens jedenfalls. Mehrfach sind wir in letzter Zeit davon abgewichen, und zwar wegen der Vielfalt anderweitiger, hochinteressanter und fast nie gelaufener Strecken:
Plänterwald/Rummelsburg Tegel/Tegelort/Konradshöhe/Heiligensee Fließtal Tegel/Lübars Parklandschaft Dahlem Teltow-Kanal westwärts Teltow-Kanal ostwärts/Insulaner Potsdam Cäcilienhof/Neue Gärten/Pfingstberg/Alexandrowna Babelsberg Schlosspark Kleinmachnow/Süd-Süd-Zehlendorf
Das nur, um andere neugierig zu machen, denn es stehen weiterhin Umfeld-Entdeckungen an, die mitunter spontan, aber doch in Absprache verabredet werden, so dass „Anschlussbereite“ jederzeit bei uns gern gesehen sind.*)
Heute aber, gewissermaßen routinemäßig, wäre wieder Kladow „dran gewesen“. Ja, was gibt es dort für wunderbare Strecken?! Und vor allen Dingen ist die Anreise für die, die nicht in Spandau leben, schon das i-Tüpfelchen. Fähre hin und wieder zurück. Eine Seefahrt, die nur bei Eisgang nicht stattfindet. Eigentlich gab es keinen derartigen Hinderungsgrund, nicht in Kladow anzulanden. Doch bei genauem Hinschauen mussten Gründe des Nichterscheinens akzeptiert werden. Da gibt es zwei weitgereiste Damen, entschuldigt mit Ausreise nach Thailand bzw. Florida. Des Weiteren geht ein adretter Herr seit geraumer Zeit den langwöchig beschäftigten Haushandwerkern mit Kaffee kochen zur Hand, damit alles in seinem Haushalt erneuert oder aufpoliert wird. Den Herrschaften ist gebührende Aufmerksamkeit gewiss, erwarten sie jedoch spätestens im Frühling Wiedereingliederung in das unverzichtbare Laufgeschehen. Das ist insofern wichtig, weil dem hiesigen Rezensenten sonst die Themen ausgehen könnten. Kann das sein? Eher nicht, zweifelt schon die genannte Möglichkeitsform an.
Nun der letzte Ausfall, krankheitsbedingt. „Meine Beine sind schwer, leichtes Schwindelgefühl und Kopfschmerzen.“ So kam es per „Signal“ rüber zu den Verbliebenen. Ausgerechnet vom ortskundigen Kladow-Versteher. Und da ich den vor zwei Monaten auf Knien erbetenen Arzttermin nicht verfallen lassen durfte, habe auch ich leicht verzweifelt Kladow entsagt, nur um hernach zu erfahren: „Alles in Ordnung, hier noch ein Rezept zur vorsorglichen Begleitung; Wiedervorstellung in 12 Monaten.“ Gilt das als Entschuldigung? Ich bin mir unsicher. Tatsache war allerdings der echte
Reinfall.**) Kein Laufen, keine Freunde, kein Sacrower See und überhaupt die ruhige Idylle abseits der Großstadt an diesem Tag. Tja, wer für Sacrow sich nicht begeistert, dem sind die Augen zugekleistert.
Was sagten die beiden nicht ausgefallenen und laufbereiten Schmargendorfer Rainer und Marion zum erkrankten Gert? „Schlaf dich gesund.“ Das hilft mehr als manche Medizin. Nächste Woche auf ein Neues, wobei das Wochenende nicht übersehen werden sollte.
Ich sage nur `Alles Gute`, auch mir.
Horst
*) P.S.
Horst.Matznick@t-online.de
**) Bin im Besitz eines noch immer gültigen Freischwimmerzeugnisses
Re: Hotti
Verfasst: 30.01.2022, 19:36
von Hotti
Sturmgebeutelt
Bis zum Mai, Moment mal, wir haben noch immer „Winter“, darum dauerts genau noch 3 Monate und ein Tag, ehe die Bäume ausschlagen dürfen. Nicht nur bei Corona ist vieles anders, nein, jetzt pocht auch noch das Wetter unzeitgemäß an unsere Tür, das wir derzeit in der uns angebotenen Weise überhaupt nicht akzeptieren wollen. Ich rede von heute, dem letzten Jänner-Sonntag, ein Tag vor Ultimo. Und, was tut sich? Die Bäume schlagen aus! Das mir, der ich in der Donnerstagslaufrunde fehlend war und eben heute den Versuch startete, mein Versäumnis durch Alleinlauf wiedergutzumachen.
Alles schien gut: 6 – 7° C, windig, so hieß es. Allerdings nur bis zur Nachricht „Sturmwarnung“. Sturm im Winter, nicht doch, der Herbst ist zuständig, in Ausnahme-Kapriolen auch im Frühjahr. Klagen und Jammern haben noch nie geholfen, Zustände zu beseitigen, die eine gewisse Berechtigung haben, jedoch anderen und mir selbst gänzlich nicht passen. Darum muss ich jetzt mein Klagelied an dieser Stelle platzieren, denn was geschrieben ist, kann Informationswert besitzen und genauso gut in der Tonne landen.
Zwei Stunden frische Luft war vorgesehen. Ich kam nicht weit, genaugenommen nur bis zur Wintergartentür. Kleinastwerk und Herbstblätter von sonst woher lagen sperrend vor dem Ausgang. Der brave Hausmann/Gärtner eilt zu Besen und Laub-Sack und hat vollends 20 Minuten damit zu tun, wieder sturzfreien Zugang zum Haus sicherzustellen. Für wen, weiß ich allerdings auch nicht, kommt ja niemand in unseligen Zeiten. Kurzum, die Laufzeit war geschmälert. Kaum hatte ich die 100 m-Sackgasse verlassen und den dort beginnenden Wald mit Blick zum Vierling (ein idyllischer Tümpel/Teich, den wir auch „See“ nennen) laufschrittmäßig betreten, wurden mir bereits Hürdensprungübungen abverlangt. In Reihe lagen abgebrochene, armstarke, teilweise übereinander gestapelte Äste, ach was, ganze Stämme von Kiefern und Robinien boten sich als Kaminholz an. Aber, kein Bedarf, außerdem ist mein Stadel voll.
Laufen, nicht so richtig. Wie denn? Querfeldein, zunächst besser nicht im Wald, also mehr Straße. Geh- und Radweg-mäßig auf Zehlendorfs Straßen zwischen Waldsee/Schlachtensee/Krumme Lanke durchaus empfehlenswert, sogar mit kleinen Hintertürchen-Wegen, die nur Insidern bekannt sind. Und hier verlor der arg böige Sturm seine Bösartigkeit, denn der hochliegende Bahndamm Mexikoplatz – Schlachtensee- Nikolassee wirkte wie ein Wall. Und wie es so ist, mit der Zeit gewöhnt man sich an Unbill durch die Natur. Laufen geht eigentlich immer, dachte ich im Stillen, wobei ich mir verkniff, auf die Lauf-Uhr zu schauen, um nicht selbst über mein Kriechtempo entsetzt zu sein. Sei es drum, ich erreichte unbeschadet den Brückentunnel am Schlachtensee und lief weiter in nordwestlicher Richtung, etwa parallel zur Krone. Das war ein Fehler. Uff, Pause.
Der nächste Querweg kam. Kein Zutritt. Stand zwar nicht dran, aber zwei, drei Kiefernstämme lagen altersschwach und Wurzel entblößt in trauter Umarmung, vom Sturm gefällt und signalisierten: Nimm den nächsten Weg. Ja, kann man machen und ist auf jeden Fall die einzige Alternative zum langweiligen Lauf auf dem Kronprinzessinnenweg mit Asphalttreterei. Weiter Wald einwärts. Und hier meinte es der Forst gut mit mir. Auf dem sogenannten Franzosenweg (keiner weiß so richtig woher der Name stammt) lief ich dann endlich in dem Tempo, das ich für mich als „richtiges“ Laufen empfand, bis, nu, Ihr wisst schon…..
Da lagen sie wieder, die geschundenen, abgedrehten und im Besitz sämtlich grüner Nadeln befindlichen starken Äste von noch immer stehenden Kiefern, der wohl am stärksten vertretenen Baumart im Grunewald. Der Umbau zum Mischwald hält an und wird noch Jahrzehnte dauern. Was aber auffällt, ist der zahlreiche Ausfall von stattlichen Birken. Ich zählte 8 Bäume, die quer lagen und so gesplittert waren, wie es nur Trockenschäden zuließen. Klima lässt grüßen.
Die Frischluft tat unglaublich gut, so dass ich die Umwege ins Unterholz nicht weiter tragisch nahm. Wieder auf dem richtigen Pfad kam die Lust am Lauf schnell wieder in Gang. Als der Sprengplatz erreicht war, bog ich rechts ab unterquerte erneut die Autobahn und Bahntrasse um alsbald das Riemeisterfenn zu erreichen. 12 Komma und etwas, nein, das reicht noch nicht. Ein Schlenker zur Rodelbahn und wieder zurück über die Onkel-Tom-Str., dann oberhalb des Pferdehofs und der Krummen Lanke noch gut 1,5 km, und juhu, da bin ich wieder. Wer glaubt, ich laufe immerzu weg, ist falsch orientiert. Ich laufe nur, um unbedingt wieder zurückzukommen. Davon lasse ich mich durch nichts, nicht einmal von umgestürzten Bäumen oder Astbarrikaden, aufhalten.
Wie das 12 Uhr-Frühstück Tête-à-Tête verlief, überlasse ich den Phantasiebegabten.
Horst
(Bin leider nicht der Fotofreak, sonst könnte hier ein authentischer Nachweis geführt werden)
P.S. So schön kann das Leben selbst in Corona-Zeiten sein. Nicht aufgeben, einfach weitermachen.
Hotti
Verfasst: 31.01.2022, 19:44
von Asphaltcowboy
Schöner Bericht, Danke.
Zum Thema Franzosenweg das im Netz gefunden:
http://forst-grunewald.de/?page_id=544
Im Netz is ja fast allet zu finden.
Wenn mich denn meene Nichtigkeit mit meinem vierrädrigen Gefährt in diese Ecke Berlin chauffiert, laufe ick ooch immer gerne in diesen Bereichen. Meene zweete Freundin, (damit is meen vierrädriges Elfenbeinfarbenes Gefährt gemeint) parke ich dann irgendwo zwischen Riemeister, Sprungschanzen oder Waldfriedhof. Und dann geht die Luzie ab, immer ohne Plan. Einfach los nach Lust, Laune und was gefällt. Es muss schließlich nich immer Falkensee sein. Nur die Krone lass ick ooch meist aus. Imma schön drumherum. Und was kommt das kommt, gerne auch Wege die ich noch nicht kenne…
Gesendet von iPhone mit Tapatalk Pro
Re: Hotti
Verfasst: 08.02.2022, 15:40
von Hotti
Muckefuck
Das Wochenende ist vorbei, die ersten Medaillen bei der 24. Winter-Olympiade in Peking sind vergeben und auch deutsche Athleten*innen sind erfolgreich gestartet (bisher 2 x Gold, 1x Silber, einmal letzter Platz). Gleichwohl kommt so richtige Stimmung am häuslichen Fernseher nicht auf, was wohl zweierlei Gründe hat. Nr. 1 ist mit Sicherheit der weltweite Aufmerksamkeitsverlust durch die nicht enden wollende Pandemie. Nr. 2 hängt mit dem Zeitunterschied von 7 Stunden zusammen. Während ich das hier schreibe, dann steht in Beijing (Peking) alsbald der Sonnenaufgang heran. 7 Zeitstunden bedeuten für uns, Frühstückfernsehen einschalten. Wer mag oder kann das schon?
Obwohl selbst sportlich uninteressierte Menschen oft genug am olympischen Gedanken und an den einzelnen Wettbewerben Gefallen finden, ist den europäischen Zuschauern an den TV-Bildschirmen inzwischen der Appetit vergangen. Quarantäne-Maßnahmen, gänzlich leere Tribünen und Hallen, Wettbewerbsverzerrungen, Einsprüche und Disqualifikationen wegen angeblich unzulässiger Kleidung bei Springer*innen und schließlich Wind, der zu Abbrüchen oder echten Beeinträchtigungen führte. Irgendwie schmerzt das. Wenn dann gleichzeitig die aktuell angespannte politische Weltlage ins persönliche Geschehen rückt, dann geht sogar die Lust auf Olympia vorbei - bis zum nächsten Biathlon.
Was sind wir Läufer*innen doch glücklich dran. Haben unsere selbst festgelegten Lauf-Tage, den Wald oder gute Laufstrecken in greifbarer Nähe, unterliegen keinem Reglement, sogar Kaffee trinken hinterher ist erlaubt. Und wer fragt schon nach zulässiger oder unzulässiger Kleidung? Ist uns eigentlich bewusst, wie glücklich Hobby- oder Amateursportler*innen, denen wir ja zuzurechnen sind, leben? Nicht wirklich, doch durch EM, WM und Olympiaden sowie zig anderen Spitzenveranstaltungen wird uns wiederholt der Spiegel vorgehalten, was alles möglich ist, obwohl wir wissen, dass nicht nur die unglaublich hohen Aufwendungen und das strikte Überwachungssystem (sprich: Bespitzelung) in China dafür Zweifel hinterlassen. Grübeln ist erlaubt, weil die Gedanken schließlich frei sind, aber authentisch kann ich anmerken: selbst erlebt schon vor drei Jahren in Xinjiang.
Kommen wir lieber auf unser Spezialgebiet zu sprechen, das sowohl überwachungsfrei wie auch leistungsmäßig von irgendwelchen Vorgaben autark ist. Laufen wir, ist das stets selbst gemacht, na, wie sonst? Und die Freude ist immer groß, wenn nach jeweiliger Eingewöhnung. die richtige „Betriebstemperatur“ erreicht ist, der Gesprächsstoff sich nicht mehr hackend, eher fließend einstellt. So auch letzten Donnerstag. Eine Strecke, die sich rein zufällig ergab. Es war nass, glitschig auf viel genutzten Pfaden, darum spontan Anderes. Zehlendorf bietet viel: Stadt, Land, Seen, Wald, Wiesen, Schlösser, Museen. Drum besuchten wir kurzerhand das Haus am Waldsee, jenes Avantgardehaus zeitgenössischer Kunst, gelegen am idyllischen Waldsee mit einem gerade im Umbau befindlichen Traumgarten, der im Frühjahr fertig wird. Dann ging es weiter villenstraßenmäßig Richtung Schlachtensee und von dort in Ecken des südlichen Grunewalds, die, vom Mommsenstadion ausgesehen, nur von ambitionierten Langstrecklern oder Zeitunabhängigen vorbehalten sind. Da unsere kleine Laufgruppe meist anderswo startet und im Bereich 12 – 15 km angesiedelt ist, gab es kein Zögern, wieder einmal Neuland zu betreten. Es ist ein Pfad waldseitig auf dem Wall des längst aufgegebenen und inzwischen Kiefern bewachsenen Feldes des noch im Stadtplan verzeichneten Schießplatzes. Tat gut, dann runter Richtung Sprengplatz über den vormals beschriebenen und inzwischen historisch von „Asphaltcowboy“ (Peter) gut recherchierten „Franzosenweg“.
4 km wären noch zu laufen gewesen. War es reine Euphorie, die mich dazu antrieb, einen Schritt schneller zu laufen? Ich weiß es nicht. Tatsache war jedenfalls ein leichter Knacks in der linken Wade - und es tat weh. Bin Warmduscher, doch kein Weich-Ei, und verkürzte auf zwei km Reststrecke. Es ging nur noch im behäbigen Wanderschritt. Das hatte ich nun davon: Muskelzerrung, Faseranriss. Massage, Gel, vorläufig kein Lauftreff.
Natürlich, es gibt Schlimmeres. Ich kann meinen übervollen Schreibtisch, Bastelkeller und Gartengeräteraum, wie so manches mehr, endlich mal auf Vordermann bringen. Aber diese außerordentlich wichtige Kreativität kann ich nur unter Zwang aufbringen. Was tröstete mich? Genau, Muckefuck mit Mülsch, dazu den besten Birnenkuchen in Meterware. Ihr wisst nicht, was Muckefuck ist? Dann müsst ihr noch sehr, sehr jung sein. N`Kaffe natürlich, aber nicht die Bohne, alles Malz, und zwar gemuckelt, gemahlener (Mocca faux, falscher (fauler) Kaffee, nix da, von wegen Koffein), Kinderkaffee, Milch, wenn es welche gab in den Nachkriegszeiten.
Noch zwei, drei Muckefucks, dann kann ich wieder laufen - in drei Wochen. Radfahren geht.
Horst
Hotti
Verfasst: 08.02.2022, 15:59
von Asphaltcowboy
Muckefuck… kenn Ick aus Omas Zeiten.
Aba mal ehrlich, den Kaffee aus meenem Kaffee-Vollautomaten zieh icke vor.
Gute Besserung
Gesendet von iPhone mit Tapatalk Pro
Re: Hotti
Verfasst: 08.02.2022, 18:20
von Hübi
Hotti hat geschrieben:Muckefuck
[...]
Obwohl selbst sportlich uninteressierte Menschen oft genug am olympischen Gedanken und an den einzelnen Wettbewerben Gefallen finden, ist den europäischen Zuschauern an den TV-Bildschirmen inzwischen der Appetit vergangen. Quarantäne-Maßnahmen, gänzlich leere Tribünen und Hallen, Wettbewerbsverzerrungen, Einsprüche und Disqualifikationen wegen angeblich unzulässiger Kleidung bei Springer*innen und schließlich Wind, der zu Abbrüchen oder echten Beeinträchtigungen führte. Irgendwie schmerzt das. Wenn dann gleichzeitig die aktuell angespannte politische Weltlage ins persönliche Geschehen rückt, dann geht sogar die Lust auf Olympia vorbei - bis zum nächsten Biathlon.
Was sind wir Läufer*innen doch glücklich dran. Haben unsere selbst festgelegten Lauf-Tage, den Wald oder gute Laufstrecken in greifbarer Nähe, unterliegen keinem Reglement, sogar Kaffee trinken hinterher ist erlaubt. Und wer fragt schon nach zulässiger oder unzulässiger Kleidung? Ist uns eigentlich bewusst, wie glücklich Hobby- oder Amateursportler*innen, denen wir ja zuzurechnen sind, leben? Nicht wirklich, doch durch EM, WM und Olympiaden sowie zig anderen Spitzenveranstaltungen wird uns wiederholt der Spiegel vorgehalten, was alles möglich ist, obwohl wir wissen, dass nicht nur die unglaublich hohen Aufwendungen und das strikte Überwachungssystem (sprich: Bespitzelung) in China dafür Zweifel hinterlassen. Grübeln ist erlaubt, weil die Gedanken schließlich frei sind, aber authentisch kann ich anmerken: selbst erlebt schon vor drei Jahren in Xinjiang.
Stimmt!
Hotti hat geschrieben:
[...]
4 km wären noch zu laufen gewesen. War es reine Euphorie, die mich dazu antrieb, einen Schritt schneller zu laufen? Ich weiß es nicht. Tatsache war jedenfalls ein leichter Knacks in der linken Wade - und es tat weh. Bin Warmduscher, doch kein Weich-Ei, und verkürzte auf zwei km Reststrecke. Es ging nur noch im behäbigen Wanderschritt. Das hatte ich nun davon: Muskelzerrung, Faseranriss. Massage, Gel, vorläufig kein Lauftreff.
Natürlich, es gibt Schlimmeres. Ich kann meinen übervollen Schreibtisch, Bastelkeller und Gartengeräteraum, wie so manches mehr, endlich mal auf Vordermann bringen. Aber diese außerordentlich wichtige Kreativität kann ich nur unter Zwang aufbringen. Was tröstete mich? Genau, Muckefuck mit Mülsch, dazu den besten Birnenkuchen in Meterware. Ihr wisst nicht, was Muckefuck ist? Dann müsst ihr noch sehr, sehr jung sein. N`Kaffe natürlich, aber nicht die Bohne, alles Malz, und zwar gemuckelt, gemahlener (Mocca faux, falscher (fauler) Kaffee, nix da, von wegen Koffein), Kinderkaffee, Milch, wenn es welche gab in den Nachkriegszeiten.
Noch zwei, drei Muckefucks, dann kann ich wieder laufen - in drei Wochen. Radfahren geht.
Horst

Re: Hotti
Verfasst: 16.02.2022, 21:21
von Hotti
Sinnend ohne Einfall?
Es kann nichts Schlimmeres geben, als dass einem die Gedanken ausgehen. Dabei sind die zwar seit Hoffmann von Fallerleben frei, aber zwischendurch eben auch mal nicht, siehe autoritäre/totalitäre Staatssysteme in der Welt und zu jeder Zeit, und das bedeutet für mich, streng mal deinen Grips unter Berücksichtigung dieser vergangenen und gegenwärtigen Pressalien anderswo (!) ein bisschen mehr an, um der fälligen Kolumne Kontur zu geben. Dabei habe ich partout keinen Grund, hier eine Stöhn-Arie abzugeben. Na, schön, ich kann nicht laufen. Aber ist das ein Motiv, um faul auf dem Sofa zu sitzen?
Dieser Vergleich ist schon ein dicker Brummer. Aber immerhin habe ich damit vielleicht einige, die den bequemen Sessel ebenso ablehnen wie ich, darin bestätigt, sich mindestens zwei, drei Tage in der Woche der körperlichen Fitness zu widmen. Nicht jede(r) muss dabei ans Laufen denken. Für uns, die das allerdings richtig mögen, ist ein Zipperlein oder gar weit Schlimmeres, das zum Ausfall einer Trainingseinheit führt, so etwas wie ein Desaster. Nun hatte es mich erwischt: Muskelverhärtung oder -schwund, Zerrung oder ähnliches. 10 Tage habe ich es ertragen - das wenig Tun. Wenigstens Fahrradfahren war möglich. Doch gestern kam der fordernde Dienstag heran. Noch war nicht alles überstanden und im grünen Bereich, doch es juckte. Also fuhr ich zum Mommsenstadion. Und deshalb ein neues Motto:
Winterlinge, Schneeglöckchen und sechs Pinguine
Gleich vorweg, Laufen ist einfach unverzichtbar. Also musste ich mich verhaltenen Schrittes dem Tempo unserer Laufgruppe anschließen, die ganz lieb auf mich Rücksicht nahmen. Immerhin durfte ich die Strecke vorgeben. Und da niemand so recht weiß, wo es ungeplant langgeht, ist es immer wieder spannend, wenn stets neue Varianten heranstehen, die in dieser Abfolge noch nicht oder zumindest nicht allzu oft gelaufen sind. Da Start und Ziel identisch sind, kommt zwangsläufig ein Rundkurs zustande. Sechs waren damit einverstanden. Auf geht`s.
Geradeaus auf der Waldschulallee Richtung Schule, vor der massig Schüler*innen im dichten Pulk ohne Maske palavern, die wir natürlich mit genügend Abstand passieren, queren wir die Teufelsseechaussee, um nach gut 150 m rechts abzubiegen, ein Gittertor (erlaubterweise) öffnen und in die Weiterführung des Georg-Kolbe-Hains nach Passieren der Heerstraße laufen. Gerne nehmen wir den um den Friedhof Heerstr. herumführenden Pfad und orientieren uns entlang der Rominter Allee auf den Anstieg zum Olympia-Gelände, das artig mit Schlagbäumen und Kontrollhäuschen versehen ist. Wir kommen mit einem Handzeichen ohne weiteres durch. Klar, Abstand wird eingehalten. Eine Schar von Fotografen erwarten die Profi-Fußballer von Hertha BSC, die sich jetzt nach den letzten miserablen Ergebnissen wohl noch intensiver auf ihre Arbeit vorbereiten müssen, um den drohenden Abstieg zu vermeiden.
Wir müssen gar nichts vermeiden, doch Ankommen am Ausgangspunkt ist ja auch ein Ziel. So laufen wir in Höhe der Waldbühne straßenseits am Glockenturm des Olympiastadions vorbei bis zur Angerburger Allee, biegen rechts ab bis zur Havelchaussee, die entlang bis zur Englischen Schule vis-à-vis der „Alten Liebe“ und dann scharf links rein in den Wald querbeet bis zum „Hornissenweg“, so genannt, weil vor Jahren dort in einem Hohlstamm ein Hornissen-Prachtbau vorhanden war. Dieser Weg führt schnurstracks Richtung Teufelsberg. So und jetzt kommt`s, Leute: Marita entdeckte sie zuerst, blieb stehen und rief (man sah es ihrem glücklichen Gesichtsausdruck an), „schaut einmal, da, Winterlinge, Schneeglöckchen“. Am Hang, ganze Felder, gelbe und weiße Matten mit frühlingsverheißendem Blattgrün. Das war überraschend, denn wer wusste, dass im sonst nicht sonderlich interessierenden Unterholz so schöne Tupfer auf sich aufmerksam machen?
Die letzten zwei km waren beschwingt, kein Wunder, alle hatten ein Herz für die Natur. Was sind schon 12 km moderates Laufen, wenn Derartiges geboten wird?
Duschen, na klar, das Zweitbeste an diesem Tag, obwohl ich gleich revidieren muss, denn kaum zuhause angekommen, klick am TV, Winter-Olympiade. Ich bin ein Fan. Und diesen Dienstag erlebt zu haben, war etwas Besonderes. Drei Deutsche Zweierbobs fetzten so durch den Eiskanal, dass keine andere Nation dem Paroli bieten konnte: Gold, Silber, Bronze. Sensationell! Und nun die Siegerehrung. Da kamen sie, die Kraftpakete, die neben ihrer eigenen Körper-Masse auch die Metall-Kunststoff-Ungetüme auf Schlittschuhkufen antrittsmäßig auf Touren bringen mussten. Allein schon der Sprung aus dem vollen Anschub-
Galopp heraus in die schnelle Kiste ist artistisch. Die Startgeschwindigkeit ist enorm wichtig, hier geht es noch um Zehntelsekunden. Kaum im Eiskanal mit seinen Tücken und Banden ist schnell eine Geschwindigkeit von 120 km/h erreicht. Hier zählt jeder winzige Fehler, denn statt Zehntel- werden jetzt Hundertstel-, ja, sogar Tausendstelsekunden abgezogen. Es war einfach brillant, was sechs deutsche Bobsportler (Piloten und Anschieber) dem TV-Publikum boten. Richtiges (ohne Bildschirm) vor Ort, war nicht auszumachen.
Nun zur Siegerehrung, die nicht nur Klasse war (dreimal Schwarz/Rot/Gold an den Fahnenmasten!!!), sondern zugleich belustigend. Da traten, freudig bewegt, sechs Pinguine vor`s Treppchen mit den drei symbolisierten Stufen. Alle trugen Dress der deutschen Olympia-Equipe. Und in der dreimal Zweier-Gruppe sahen die gelb-schwarz gewandeten Hünen eben aus wie Pinguine - und die können in ihrer Bewegungsart doch ziemlich allerliebst sein.
Horst