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Re: Hotti
Verfasst: 14.02.2024, 16:20
von Hotti
Nachtrag
O-Ton Bärbel Bornemann:
„Heute erreichte mich die Nachricht, dass am Dienstag, d.13.im Mommsenstadion das Wasser abgestellt wird.
Das heißt: keine Duschen und keine Toiletten stehen zur Verfügung.“
„Aber die Geburtstagsnachfeier findet“ (trotzdem) „statt“
Re: Hotti
Verfasst: 19.02.2024, 17:23
von Hotti
Metereologischer und politischer Klimawechsel
Da haben wir es wieder, kein richtiger Winter, mal kalt mit etwas Schnee (wie schön, um einfach zu glauben, dass es nicht so schlimm ist mit der Erderwärmung), dann ratz, fatz, wieder warm und statt Schnee, erneut Regen, Regen und noch einmal Regen. Die trübe und allzu kurzfristige Stabilisation lehrt uns allemal, auf keinen Fall den Klima-Leugnern auf den Leim zu gehen. Und überhaupt, was hatten wir in der noch nahen Vergangenheit nicht alles an Protest- und Radikalredner*innen, die sich vehement gegen alle Bestrebungen des Welterhalts wandten? Allein aus meiner kleinen Welt und Sichtweise mit insgesamt fünf Töchtern (alle selbst eigenständig) und wiederum inzwischen fünf (oha!) Enkel*innen bin ich bestrebt, alles, was von mir und meiner Angetrauten möglich ist zu tun, um den Nachkömmlingen die Zukunftshoffnungen aufrechtzuerhalten.
Reicht das aus, um den Klimawandel, der sich bedrohlich schon mehrmals in extremen Einzel-Situationen gezeigt hat, aufzuhalten? Bestimmt nicht, aber es ist ein Schritt, dem weitere in unendlicher Zahl folgen könnten.
Die Schwedin Greta Thunberg war mit die erste, die in der Weltöffentlichkeit dafür gesorgt hat, dieses uns alle betreffende Thema im wahrsten Sinne des Wortes „heiß“ zu machen. Nun steht sie gewissermaßen am Londoner Pranger, weil sie sich in der jetzigen Kriegssituation für die Palästinenser eingesetzt hat. Darüber kann man tatsächlich heftig streiten, denn einerseits müsste die Klima-Heldin daran denken, dass es die palästinensische Hamas war, die Israel kriegerisch überfallen hat und andererseits die Israelis verständlicherweise zum Gegenschlag ausholten. Inzwischen haben sich die Fronten insofern geändert und verhärtet, als dass Israel zum Generalangriff angeblich nur gegen die Hamas, die von zig Staaten als terroristische Vereinigung angesehen wird, gerüstet hat. Wer sind die nicht nur am Rande stehenden Leidtragenden? Das normale Volk auf der einen wie auf der anderen Seite, des nunmehr seit dem 07. Oktober 2023 andauernden Krieges, der erneut von Eiferern und Erzradikalen angezettelt wurde.
Wie überall in der Welt ist es verheerend, wenn Kriege im Gange sind. Wir müssen nicht erst nach Afrika (Sudan, Mali, Tschad) und Afghanistan schauen, wenn wir den Krieg beinahe vor der Haustür in Europa haben. Mit dem Angriff von Russland auf die Ukraine und der vorangegangenen Annexion der Krim und weiten Teilen des Donez-Gebietes ist ein Kriegsherd entbrannt, der ebenso wie andere Kriege in etlichen Teilen der Welt dazu beiträgt, die klimatische Grenzsituation noch zu verschlimmern. Armer Globus, was tut der Mensch dir und sich selbst nur an?
Jetzt eine Kehrtwendung zu machen, fällt mir schwer. In Anbetracht der sachlichen und fundierteren Kompetenz der im Detail besser informierten Medien hierzulande, begebe ich mich gerne in die dritte Reihe der Kritiker. Freistöße liegen mir, Tore schießen müssen jedoch andere.
Und wie war das mit dem politischen Klimawechsel? Kommt da der Wind im diesjährigen September etwa aus dem Osten? Ich nenne nur Sachsen, Thüringen und Brandenburg. Möglich ist alles, aber bitte nicht blaugefärbt, denn die Blau-Tarnung ist gelinde gesagt, ein echtes Braun. Und nun frage ich, woher kommt dieses Braun? Schaut in den Farbmischkasten aus der Elementar-Schule, da lernten wir: Rot und Grün = Stimmt, aber auch primärfarbig Rot, Gelb und Blau (beißt die Sau) – und trotzdem Braun. Demnach sind die Neuen Braunen ursprünglich wohl aus den Primär-Parteien gekommen unter Beimischung von etwas Schwarz, aus dem dann Dunkelbraun wird. Nur Grün scheidet aus, weil das ja selbst eine Mischung ist aus Gelb und Blau ist. Nie wieder Braun sagt die Demokratie, darum muss sie andersfarbig weiter stark bleiben.
Zusammengefasst sind das alles Ängste. Die allesamt auf den Rücken geschnallt, wollen einen dann in die Knie zwingen. Darum gehe ich jetzt einmal pro Woche in die Herz-Sport-Gruppe zum Spinning, Krafttraining und zur abschließend anspruchsvollen Gymnastik. Neben dreimaligem Walken und gelegentlich vorsichtigem Lauf eine tolle Sache. So „gestählt“ kann mir vorläufig nicht mal ein räudiger Köter an die Wade pinkeln.
Horst
Nachsatz zum Leitgedanken: Beides brauchen wir nicht.
Re: Hotti
Verfasst: 22.02.2024, 22:25
von Hotti
Kreuz und quer
Es gibt die zahlreichen Zentral-Berliner, ob nun gebürtig oder zugereist, egal, Berliner, und zwar keine Pfannkuchen! Ohne diese dort ansässigen oft kräftigen Steuerzahler, denn es müssen ja vielfach Gutverdiener sein, die sich die immer teurer werdenden Mieten leisten können, wäre Berlin längst schon pleite und dem starken Anteil des genau entgegengesetzten Armen-Milieu ginge es möglicherweise noch schlechter. „Arm aber sexy“ hat der inzwischen ob dieses Ausspruches schon legendäre Ex-Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit einmal so zutreffend ausposaunt. Mag ja stimmen, aber in Anbetracht des derzeit stattfindenden Glamour-Rummels im Schlabberlook auf dem Cat-Walk vor ausgewählten Lokalitäten des Filmfestivals ergibt sich wie bei vielen ähnlichen Dingen, die aus dem Rahmen fallen, die Frage, was bringt es tatsächlich für das reich/arm-durchschüttelte Berlin?
Mir scheint es, als würde in der Stadt der große Sack, in den Missstände/positive Ereignisse/ Verwerfliches/Glanzvolles geworfen und kräftig verrührt werden, ewig Bestand haben. Herauskommt: Berlin, die tolle Stadt - will man uns stets weismachen, wo doch permanent der Eindruck entsteht, dass nur Weniges richtig klappt. Ich weiß, es lässt sich leicht meckern, wenn man nicht selbst beteiligt ist. Aber, bitteschön, wo ist der Knaller, die uns alle, möglicherweise Deutschland weit, sauber aufatmen lässt?
Wieder so ein Gedankenspiel, das erlaubt sei. Schon die Überschrift gibt zu erkennen, dass es in alle Richtungen gedacht kaum möglich ist, die Meinungsvielfalt unter einen Hut zu bringen. Aber wie hat schon Churchill gesagt: „Die Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen alle anderen“, ich füge an, es gibt keine bessere.
So weit, so gut oder auch nicht, doch nun zu uns samt der Äußerung X + X. Was kümmert uns der Zentral-Berliner-Bereich, wenn wir draußen am Rande die Bäume nicht nur suchen müssen, sondern diese uns förmlich verschlucken? Wir haben ja etwas, was andere nicht haben: Wald vor der Tür. Und wenn wir hier sagen „kreuz und quer“, dann ist das auch so gemeint, weil es möglich ist im Kreis zu laufen und trotzdem Schlängel-Pfade zwischendurch, Hügelan- und -abstiege inbegriffen, und schließlich Altbekanntes plötzlich als Neuland zu entdecken, weil die Zufalls-Strecke ganz anders als eingeplant angegangen wird. So manche/r, selbst ich von mir, war erstaunt, was herauskommt, wenn die „Formel“ *x* (auch Einmaleins des pünktlichen nachhause Findens) angewandt wird. Na, schön, wird der Einwand kommen, Navigation mit diesem kleinen mitgeführten Klingelgerätchen (Handy) ist möglich. Aber denkste, denn gefühlte Strecke ist erlebte Strecke. Und so kommt bei jedem Lauf immer wieder Neues heraus, das Bestätigung gibt, erneut Besonderes gemacht zu haben. Ihr glaubt es nicht?
Dann bitte hier, ein paar Kostproben:
Noch etwas zum Schmunzeln:
Die drei weisen Affen nach Konfuzius: Nichts Böses sehen, nichts Böses hören und nichts Böses sagen. Ja, das verkörpern wir drei. Von lks. nach re. Günther, Horst, Hübi – schon ein paar Tage alt – doch immer noch auf dem Laufenden.
Immer dienstags mit der Galloway-Methode (äh, beim Walken und Laufen)
Beste Grüße Horst
Re: Hotti
Verfasst: 25.02.2024, 23:11
von Hotti
Marmor, Stein und Eisen bricht
Wer kennt ihn nicht, den sagenhaften Oldtimer von Drafi Deutscher? Ja, ein Evergreen aus dem Jahre 1965, lang ist es her. Es war sozusagen ein Gassenhauer (Nr. 1 - Hit) und alle Jungsspund*innen (wie schön unsinnig das Gendern hier sein kann) grölten diesen Song bis zum Abwinken. Längst vergessen und doch wieder nicht, wenn sich Sprüche derart einprägen, dass sie zum Synonym, also sich zur Gleichbedeutung oder zum sinnesverwandten Wortbegriff wandeln.
„Marmor, Stein und Eisen bricht, aber unsere Liebe nicht
Alles, alles geht vorbei, nur nicht für uns zwei.“
Eigentlich ein ganz simpler Text und deshalb wohl eingängig und leicht merkbar. Wäre doch manches im Lebenslauf nur halb so einfach wie diese Schmonzette, dann ließe sich etliches vermeiden oder gar ausblenden. Heutige Zeiten sind zwangsläufig, gemessen an den kaum aufzuhaltenden Neuerungen im IT-Bereich bis hin zur Künstlichen Intelligenz und alltagsbezogen der uns säckeweise treffende Unbill von ganz anderem Kaliber. Es fallen derartig viele Informationen an, wo das normal menschliche Hirn kaum noch in der Lage ist, alles aufzunehmen. Muss man auch nicht, sage ich mir. Selektiere einfach. Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen, frei nach Dante Alighieri.
Selbst diese Fragmente sind ja nicht frei von Denkweisen, andererseits zumindest so anregend, um darüber nachzudenken. Es ist fast immer so, dass es einen Anlass geben muss, um etwas zu publizieren. Merkwürdigerweise denke ich nicht unbedingt darüber nach, sondern gebe einfach das ab, was mich in irgendeiner Form bewegt. Und seltsamerweise entsteht daraus vielfach ein Mix - ich gebe zu: teils unbeabsichtigt abschweifend und doch wieder verbindend -, dem Denke, Inspiration und Tatsachenmitteilungen zugrunde liegen. Wenn mir das gestattet ist, werde ich in der verbrämten Art und Weise je nach Gusto weiter agieren.
Zurück zu unseren „Gewaltbrüchen“. Wir sind ja als Laufgemeinschaft beim jeweiligen Treffpunkt gewissermaßen eine Gruppe von Individualist*innen, die sich zeitweise, aber doch regelmäßig einer Tätigkeit zuwendet, von der alle überzeugt sind, und zwar mit Freude. Na klar, sonst käme wohl keiner. Unvorstellbar, wenn es jedes Mal hieße, die Sau rauszulassen. Nein ganz bestimmt nicht (mehr). Wohl kann ich mich daran erinnern, wie sich in früheren Trainingsgruppen Gleichgesinnte zusammentaten, um sich gegenseitig die Kante zu geben, um dann festzustellen, wie es mit der Tempohärte aussieht, die bekanntlich im Wettbewerb das Salz der Suppe ist. Gewiss, Nostalgie, doch wer die Vergangenheit nicht kennt, kann Zukunft nicht gestalten, heißt es so schön.
Nun ist die heutige Wirklichkeit soweit fortgeschritten, dass wir alle ein Stück an Jahren zugelegt haben. Die meisten kommen damit gut zurecht, eben altersgerecht. Insofern ändern sich auch Befindlichkeiten, was das jeweilige Laufvermögen betrifft. Es geht ja längst nicht mehr darum, sich gegenseitig zu beweisen, zu welchen Glanzleistungen einzelne noch imstande ist. Wohl denen, die dazu noch in der Lage sind. Mir scheint es allerdings mehr denn je wichtiger zu sein, die Ausdauer auf einem körperlichen Niveau zu halten, dass neben der sportlichen Aufgabe auch die privaten, häuslichen Anliegen gut bewältigt werden können. Ich meine, das hält weiterhin Lebensqualität aufrecht und schafft nicht unbedingt Abhängigkeiten von Dienstleistern. Der gute Nebeneffekt: Gut fürs Portemonnaie.
Führen wir uns noch einmal das Sprüchlein von „Marmor, Stein und Eisen bricht“ vor, und in Abwandlung des Originaltextes sagen wir, aber unsere Liebe zum Lau-Lau-Laufen nicht, auch wenn alles vorbei geht.
Horst
Re: Hotti
Verfasst: 28.02.2024, 17:24
von Hotti
Außerhalb der normalen Berichte:
Die Frage nach der Kuckucksuhr
Wie kommt der Mann dazu, oft genug Themen anzusprechen, die so gut wie gar nicht in einer Gazette unterzubringen sind, beispielsweise in dieses Forum hier? So recht weiß ich das auch nicht. Anstöße dazu geben allerdings hunderte von Druckzeilen aus Büchern, Zeitungen, Broschüren und natürlich auch anderen Medien. Nicht zuletzt ist es immer noch Motivation, aus den alltäglichen Ereignissen, Boulevard und Klatsch ausgenommen, gedanklich etwas zu formulieren, das (vielleicht) Interesse weckt oder das eigene Tun unterstützt oder ganz simpel, einfach munter unterhält.
Häufig ergeht es mir, dass ich gar nicht so wild darauf war, wie unbedingt einen Artikel zu lesen wie über „Der Dritte Mann“, im 1949 entstandenen Edelfilm-Thriller wo Orson Welles, der, alias Harry Lime, einen gewissenlosen Kriminellen spielt. Ist aber passiert, und zwar zunächst selektiv. Dann aber kam ich einer nebensächlichen Bemerkung auf die Spur, nämlich die Feststellung in einem Dialog, dass die Kuckucksuhr eine Schweizer Erfindung sei. Originaltext:
„In der Schweiz herrschte brüderliche Liebe, 500 Jahre Demokratie und Frieden. Und was haben wir davon? Die Kuckucksuhr!“
Dies als Rechtfertigung seines verbrecherischen Handelns, indem er seine Untaten in Relation setzte. Wenigstens hatte der Ganove, der in den Abwässer-Katakomben im Nachkriegs-Wien zu Tode kam, mit seiner Behauptung unrecht. Im Schwarzwald wars, da gab`s 1737 den Ketterer, Franz, dem wird die Uhr zugeschrieben. Später kam der Eisenlohr, Friedrich, dazu, nämlich 1850 mit seiner Bahnhäusl-Uhr.
Die Geschichte kann man umdeuten. Die Kuckuckin (lustig, nicht wahr?) legt ihre Eier in fremde Nester und so weiter und so fort. So ist die deutsche Kuckucksuhr eben kurzerhand zur schweizerischen geworden. Lassen wir das einfach mal stehen.
Und was sagt uns das? Nicht alles glauben, was so aufgetischt wird. Keep cool.
14 Tage bin i nett do. Ab durch die Schweiz bis nach Fronkreisch, die Ski sind dabei. Nicht dass Ihr von anderen hören müsst „il se`st casè l`oreilles en skiant“ (er hat sich beim Skifahren die Ohren gebrochen). Obwohl das manche mir vielleicht wünschen (malheureusement/ leider).
Lauft gut, Hals und Beinbruch.
Horst
Re: Hotti
Verfasst: 20.03.2024, 16:42
von Hotti
Sendepause oder was?
Zugegeben, ich habe mich und auch die geneigten Leserinnen und Leser eine Weile, nämlich gute zwei Wochen, von meinem Geschreibsel befreit. Aber nun bin ich wieder für mich selbst und genauso für andere wieder erreichbar. Das hieß ja vordem nicht, dass ich aus der Welt bin oder war, viel eher war stets im noch-vorhandenen-Winter die sich wiederholende Tatsache des Wintersports treibende Kraft, mich einfach mal 14 Tage abzumelden. So geschehen und beendet. Erst weg vom durchwachsenen und gar nicht freundlichen Berlin-Frühjahr und nun und plötzlich, steht nach Heimkehr etliches in der Blüte, das Gras sprießt, ja, die linden Lüfte sind erwacht, es wird, nein, es ist seit heute Morgen um 4:06 Uhr amtlich der Anfang des Frühlings. Für alle, die morgens früh links aufwachen, gilt deshalb noch lange nicht, abends rechts einzuschlafen. Merken!
Nehmen wir es also locker, denken wir daran, was von nun an wieder alles möglich ist. Entzerrt von dicken Warmhaltern, zwar nicht gerade radikal, aber doch so, dass das dreilagige, dem Zwiebelmuster nachempfundenen Mehrfach-Leibchen, zu zwei Dritteln entsagt werden kann. Bei Werten von über + 10° C ist ohnehin schon mal die noch knapp verdeckte Kniescheibe mittels der halblangen Laufhose erlaubt. Dagegen haben ganz Forsche, Eisbader*innen gleich, Null Probleme, denn sie gelten als wechselwarm-/kaltblütige Wesen, denen selbst geschlossene Eisdecken kein Hindernis bedeuten. Die müssen rein in die Eistunke des Schlachtensees oder der Krummen Lanke, sei es auch nur für fünf Minuten - wurde mir gesagt. Irgendwie muss die übernatürlich angestaunte Hitze ja abgebaut werden. Demnach bleiben diese ganzjährig bei ihrer Einheitslauf-Bekleidung. Ich dagegen bin ein verzärtelter und bekennender Warmduscher und wechsele gern vom Winter-Plüsch und langen Tights auf die mir mehr zusagende Kurzausführung der Laufbekleidung. Und noch dazu von der gerade abgelegten Ganzkörperverhüllung samt Sturzhelm und Schneebrille plus gefütterten Fäustlingen – skifahrbegründet.
Was gibt es zu bedenken als Anregung für Kommendes im „Laufenden Jahr“, na? Bestimmt haben alle ihre eigenen Planungen bereits abgeschlossen, wobei bei den feststehenden Lauftrainingsterminen eigentlich nichts zu planen ist. „Wer kommt, der kommt“, der alte und stets aktuelle Hübi-Slang, der eigentlich zu nichts verpflichtet, ist und bleibt trotzdem ein gewisser Mahner, sich gefälligst nicht auf der faulen Haut auszuruhen. Für die meisten von uns sicher nicht unbedingt erforderlich, zumindest kenne ich kaum jemand, die eine derartige Aufforderung nötig haben. Allerdings habe ich eine Sport-Uhr, die mir gelegentlich mit einem ankündigenden PIEP sagt, „Zeit für Bewegung“. Und dies ausgerechnet mir, wo ich doch schon von Kindesbeinen an stets „Hummeln im Hintern" hatte, also immer nach zwangsmäßiger oder aufgetragener Erledigung heranstehender Arbeiten raus ins Freie musste. Das hält offensichtlich lebenslang an, und für diese Gene bin ich dankbar.
Was bleibt? Weitermachen! Das ganze Leben ist ein Versuch.
Horst
Re: Hotti
Verfasst: 26.03.2024, 20:08
von Hotti
Das, was ich noch sagen wollte…..
Eigentlich interessiert es niemand und doch sitzt es mir auf der Seele oder besser im Kopf. Und wenn sich da etwas festgesetzt hat, dann muss es einfach raus. Abarbeiten könnte man sagen, nein, nein, dies auch wieder nicht. Das hier ist ja keine Arbeit. Richtige Arbeit ist - wenn es keine ehrenamtliche ist - eine Tätigkeit, die lebenserhaltungsbedürftig mit Geld oder Einkommen zu tun hat. Nun gehöre ich seit längerer Zeit einer Fraktion an, die sich auf den von mir in mehr als 50 Jahren erworbenen Lorbeeren ausruhen könnte. Geht gar nicht, nicht ein einziger Gedanke wird daran verschwendet. Und falls doch einmal solcherlei Überlegungen aufkommen sollten, so kann ich schon heute prognostizieren, ist das Ende der Fahnenstange erreicht. Ab in den Lehnstuhl mit Warmhalte-Kissen-Unterlage, jedoch keinesfalls abdriften in die Steinzeit. Dazu braucht es, na, was wohl?
Auf jeden Fall drei Dinge: Interesse, Freude und vor allem Lust, etwas körperbewegendes zu tun und dabei das Empfinden genießen, alles gemacht zu haben, wie es richtig erscheint . Wenn diese Betrachtungsweise in der eigenen Lebens-Philosophie seinen Platz gefunden hat, dann ist der Weg frei zum positiven Denken. Auf, auf, denn wer möchte sich schon gern zur Gram-Mariechen oder zum Miese-Peter entwickeln, nur weil einem irgendetwas über die Leber gelaufen ist? Unsere Lauferei ist und bleibt gewissermaßen ein ordentliches Stück Freiheit. Frei von jeglichen Zwängen, abgesehen bei denen, die gerade eine Wettkampf-Terminkette übers Jahr festgelegt haben. Sicherlich hat auch das seine Berechtigung. Was nach meinem Empfinden jedoch nicht sein dürfte, ist, sich in jeder Weise bedingungslos einem Leistungsschema zu unterwerfen, das gänzliche Haupt- und Nebenschauplätze (Familie, Bildung, Beruf, Kultur, Hobbys und Neigungen) ausblendet. Ich rede von uns Amateuren, nicht von den leistungsorientierten Vollblutsportlern. Das ist die andere Liga.
Wenn nun wie in jedem Jahr Wettkampf-Offerten entweder ins Haus flattern, über die E-Mail-Adresse zugehen oder profan ein Flyer zugereicht wird, sich doch unbedingt diesen oder jenen Wettkampf nicht entgehen zu lassen, so sage ich, Leute, wählt mit Bedacht. Nicht die Masse ist Klasse. Jeder trendige Stadtlauf hat Reize, dennoch, auf mein zurückliegendes Laufgeschehen blickend, waren es meist die kleinen, leisen Landschaftsläufe, die wirklich der Bringer waren. Nur ein Beispiel: Tollensesee in der Nähe von Neubrandenburg, meinetwegen auch noch der Rennsteig: Nicht vergessen, die Läufe gewissermaßen vor der eigenen Berliner Haustür, wenngleich die Teilnehmerprognosen hierzulande leider eher rückläufig geworden sind, wie ich heute hörte.
Vor der Tür haben wir noch immer den Havellauf. Einst von Hübi ins Leben gerufen und über den damaligen Post Sportverein Berlin, heute Pro Sport Berlin, ausgerichtet und weiter gehegt und gepflegt, wenngleich der Ahnherr dieses Traumlaufes nach der 25. Ausgabe seinen Abschied eingereicht hatte. 2014 übergab er sein “Wohnzimmer“ an den heutigen PSB. Nicht ohne Grund ist die Beigabe „Berlins schönster Landschaftslauf“ mehr als berechtigt.
Bestimmt wisst Ihr, dass Hübi den ersten Startschuss am Ort am 27. Mai 1990 abgab. Siebenundzwanzigmal durfte ich den Lauf moderieren und in der Tat, es war jedes Mal ein besonderes Vergnügen mit dem Anhängsel Arbeit. Auch wenn Hübi und ich längst nicht mehr dabei sind, so sind etliche Begebenheiten chronologisch aufgearbeitet. Und dass heute noch immer die Örtlichkeit am „Flensburger Löwen“ eine äußerst beliebte Laufstrecke bietet, muss ich hier niemand genauer erklären. Nur zugut wissen die meisten von Euch darüber Bescheid. Die 33. Ausgabe dieses wahren Kultlaufes findet am 14. Juli 2024 mit Start und Ziel beim Löwen am Wannsee statt.
Samstag/Sonnabend ist noch immer für jede(n) Punkt 9°° Uhr Löwentag. Im ständigen Angebot: 15 km Höhenweg (Rundkurs) oder 14 km Glienicker Brücke und zurück (Pendel). Auch 10 km bis Moorlake oder 7,5 km bis Pfaueninsel, jeweils zurück, sind im Repertoire. Und wer sich nicht dem Gruppenzwang hingeben will, der- oder diejenige kann sich zu jeder beliebigen Tages- und Nachtzeit auf die Strecke begeben. Irgendeine Begebenheit ergibt sich immer. Ich habe das vielfach in früheren Kolumnen beschrieben. Eine davon, dass auch tote Pferde geritten werden können, kann ich demnächst als „Remake“, obwohl es ja kein Film ist, sondern Unmögliches möglich ist, noch einmal vortragen.
Horst
Re: Hotti
Verfasst: 05.04.2024, 13:18
von Hotti
Wer sucht, findet - manchmal zu viel oder auch nichts
Gerade bin ich dabei, etwas zu planen, was im Mai über die Bühne gehen soll. Ein paar Tage Tapetenwechsel sind meist dazu bestens geeignet, die eingefahrenen Denkschemen einmal wieder anders auszurichten. Da werden andere sagen: „Was willst du, hast doch gerade deine französische Ski-Woche gehabt? Nun bleib` mal schön auf dem Teppich, genieße den anstehenden Berliner Frühling, schlüpf` nach Lust und Laune zwei, drei Tage pro Woche in die Laufpantinen und lehne dich getrost auf`s Ruhekissen.“ Auch nicht schlecht, aber wer Zeit seines Lebens umtriebig gewesen ist, kann auch im Ruhestand (passt zu mir überhaupt nicht) nicht passiv werden. Demnach, es gibt immer etwas zu tun, so auch jetzt. Gerne lasse ich euch daran teilhaben.
Also, wer wie ich im goldenen Mai auf Reisen geht, muss irgendwo eine Matratze finden, um die vom kräftigen Radeln müden Beine in die Horizontale zu bringen. Und es geht nicht nur mir allein so, denn ich darf, wie stets in den zurückliegenden fünfundzwanzig Jahren meine mir angetraute Uta auf ihren Reisen begleiten. Wohin? Eine gute Frage, waren es doch überwiegend Fernreisen mit gewisser Individualität, wie auf uns zugeschnitten, weil selbst geplant und meist organisiert. Ja, ein bisschen Abenteuer steckt noch immer im alten Körper, so lange wie möglich.
Nun aber wird einiges bedeutend leichter. Kein Radebrechen in Portugiesisch, Spanisch, Französisch, Mandarin oder zuletzt Mongolisch, nicht einmal Englisch wird diesmal gebraucht. Aber eine gänzlich andere sprachliche Hürde müssen wir nehmen: Alemannisch, Württembergisch und schließlich das Bayerische im Allgäu. Warum? Ja, Herrschaftsnochamal! Vom Bodensee zum Königssee auf strammen 400 km begegnen uns genau diese sympathischen Dialekte, die man bei einiger Vorstellungskraft sogar einigermaßen verstehen kann, auch ohne vierwöchigen Intensiv-Sprachkurs.
Soweit, so gut. Das schon ewig bereitstehende Radtouren-Buch von Lindau bis ins Berchtesgadener Land ist so gut aufbereitet, dass sich die Lust auf Bevorstehendes mehr und mehr steigert. Alles ist gut beschrieben, hervorragend kartografiert und an Hinweisen und Empfehlungen wird nicht gespart. Alles ganz einfach, bis auf – eben - die Matratzensuche. Internet rauf und runter, der Kopf schwirrt bei gefühlten 10.000 Angeboten. Von der golddurchwirkten Designer-Edelmatratze bis zum löcherigen Luftpolster wird so ziemlich alles angeboten, was der nüchterne norddeutsche Radtourist eigentlich nicht braucht. Und endlich ist etwas gefunden, was preislich noch im Bereich des Sinnvollen liegt, dann kommen Aufschläge hinzu, die einem das Wasser in die Augen drücken. Und, bitteschön, Neuschwanstein, das Prunkbau-Schloss von Ludwig II. von Bayern, braucht auch ein bisschen Klein-, besser großes Geld. Die Touris bringens, 1,5 Mio. Besucher kamen letztes Jahr. Nun wir. Mit 30 € sind wir dabei.
Aber es kommt schlimmer. Beim Versuch, endlich eine finale Buchung für 12 verschiedene Lokalitäten auf der Tour vorzunehmen, gerät der normal veranlagte Tourist-Interessierte unter den Zwang des Internet-Wahns. Anders geht es wohl gar nicht mehr. Buchung nur noch digital, nicht mehr menschlich per Telefon, vielmehr kontakt- und herzlos über x-beliebige und haufenweise Webserver. Und was dabei zustande kommt, kann gelinde gesagt als Internet-Mob bezeichnet werden. Unendliche Plattformen, zwischendurch Updates, Zwischenblendungen, Verweise auf Zweit-, Dritt- usw.-Anbieter mit Fragen nach Kunden-Nr./ Passwort/ Kennwort/PIN-Code/Kundenkarte und schließlich die allgegenwärtige Frage nach der Akzeptanz aller Vorgaben vermiesen nicht nur die Lust auf ungetrübte Frei- und Ferienzeit, sondern tragen zu Verunsicherung und Misstrauen bei. Fehlt bloß noch die Frage, ob ich Punkte sammle. Da hätte ich sofort eine Gegenfrage parat: Bin ich ein Dalmatiner oder was? Und jetzt noch KI – künstliche Intelligenz, aber das ist eine andere, kommende Geschichte.
Unsere “Running-Community“ boomt, so las ich kürzlich. Instagram kann mich mal.
Horst
Re: Hotti
Verfasst: 05.04.2024, 13:55
von Hotti
Ach, wie konnte ich nur? Badisch und Schwäbisch schwätze die Leut`ja auch noch!
Re: Hotti
Verfasst: 08.04.2024, 12:22
von Hotti
Neue Frühlings-Happen
Wer am 07. April 2024 ganz früh morgens zum Briefkasten eilte und verwundert ins gänzlich Leere guckte, muss von der vergesslichen Truppe sein. So einer bin ich offensichtlich. Lange vorher war bereits angekündigt, dass die allseits beliebte Sonntagsausgabe des Berliner Tagesspiegel just in diesen Tagen eingestellt wird. Nur noch per E-Paper können an diesem Tage die aktuellen Nachrichten abgefordert werden, ansonsten ist der Montag noch immer gut genug, Geschehnisse vom Sonnabend und Sonntag komprimiert abzudrucken. Sagt man aus der Redaktion. Dabei galt doch ehemals der Spruch „Nichts ist so alt, wie die Nachricht von gestern“ als Fleiß- und Qualitätssiegel, indem die Aktualität hohe Priorität besitzt. Nunmehr gibt es an Stelle von Papier nur noch den Griff zum Computer, um sich die „so dringend“ benötigten Daten herunterzuladen. Will ich nicht. Die wahrscheinliche Konsequenz: Morgen bin ich von gestern, wenn nicht schon von heute. Was hilft? Google reibt sich die Hände.
Mit diesem Trailer wecke ich zwar niemand aus dem Tiefschlaf, jedoch nach Erwachen zum Nachdenken, über die Art und Weise wie sich insbesondere die Informationsvermittlung stetig verändert.
Musste ich loswerden, obwohl der Sonntag in Berlin ein ganz anderes Kaliber aufzuweisen hatte: Berliner Halbmarathon. Wenn ich richtig informiert bin, dann gab es eine Rekordteilnehmerkulisse mit einer dicken 5-stelligen Zahl, nämlich knapp unter 40.000! Wäre ich dabei gewesen, hätte ich ja zählen können. Immerhin sind die heutigen Kommentare in Berliner Zeitungen durchaus positiv, was zum einen an den erneut hervorragenden Leistungen der Spitzenathlet*innen lag, aber gemessen an den Schnittwerten gilt das auch für das „Mitläufer*innen-Volk, bei denen der Halbe stets als Test für den „big run“ bei der Verdopplung der Laufstrecke gilt. Gerne wäre an dieser Stelle eine ausführliche Hymne auf die ungemein beliebte Strecke, die Atmosphäre und um das ganze Drumherum fällig gewesen. Das überlasse ich kompetenter Weise lieber der beruflich schreibenden Kunst oder hier im Forum den dabei gewesenen. Bestimmt gibt es einige, die den Griffel schon bereithalten.
Auf denn, die Läuferschar beim Lauftreff möchten sich bestätigt fühlen, denn mit der starken Frühlings- beinahe Sommerwett(er)kampfleistungsanforderung hatte niemand gerechnet. Den Siegern und Siegerinnen aus Kenia und Äthiopien und auch der von dort stammenden Deutschen Melat Kejetaf aus Kassel (Bronze-Platz!) wird das nicht viel ausgemacht haben, weil sie bestimmt ganz andere Verhältnisse gewohnt sind, wobei die Zeit bei den Männern mit 59:30 schon äußerst beeindruckend ist. Eigentlich nicht vorstellbar, aber möglich, Marathon unter 2 Stunden bei regulären Bedingungen. Vielleicht erleben wir das noch. Kelvin Kiptum, der junge Kenianer, der dramatisch bei einem Autounfall im Vorjahr ums Leben kam, war mit 2:00:35 in Chicago nah dran. Die Bestätigung mancher Weissagungen, dass er die 2 Stunden in Berlin geknackt haben könnte, wäre der Wunschtraum gewesen. Etwas für die Ewigkeit.
Horst