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Re: Hotti

BeitragVerfasst: 27.04.2023, 16:16
von Hotti
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Hotti

BeitragVerfasst: 27.04.2023, 22:22
von Asphaltcowboy
Danke fürs Berichten. Tja, die Kolonien ziehen sich. Is eine schöne ruhige Gegend, erst jetzt wo keine Flieger mehr lärmen. Bin dort auch schon öfters gelaufen.
Schöne Runde mit Schlosspark. Auch ne Möglichkeit. Hätte ich gewusst das ihr mir dem Auto anreisen würdet, hätte ich euch das parken am Goslarer Ufer, direkt an der Lauf-Strecke empfohlen. Dort is es ruhiger…

Seit der Pandemie hab ich immer Laufsachen in der Taxe, und laufe an unterschiedlichen Orten Berlins. (Auch am Vierling)
Muss sagen, es gibt schon schöne Parkanlagen. Gestern war ich z.B im Bürgerpark Pankow sowie im Volkspark Schönholzer Heide Laufen.
Grüße Peter


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Re: Hotti

BeitragVerfasst: 01.05.2023, 18:06
von Hotti
Zwischenbemerkungen - kein bisschen eisheilig

Schon bemerkt, der Winter, den es in diesem Jahr gar nicht gab, ist nun vorbei? Jedenfalls gibt es heute, am ersten Tag des Wonnemonats Mai keine Schneeschauer, obwohl die Eisheiligen (vom 11. – 15. Mai) noch irgendwo verstohlen herumirren. Und jetzt ein wenig Nachhilfeunterricht (auch für mich): Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia (Priester und Märtyrer vor HUNDERTEN VON JAHREN). Man nannte sie auch die „strengen Herren“ und die „kalte Sophie“. Sind die Namenstage der Fünf dran, ist dem Mythos nach mit dem letzten Frost vor der Blüte- und Wachstumszeit zu rechnen.

Aufgepasst, ihr Hobbygärtner und Balkonnisten, Stiefmütter halten viel aus, die zarteren Blümchen dagegen besser erst danach in die Tröge pflanzen, wenn die Blütenpracht den Sommer und uns zur Freude gereichen soll. Was soll der alltäglich gewöhnliche Mensch nicht alles beachten, um heil durchs Leben zu kommen? Manchmal weiß ich das selber nicht und lebe einfach drauf los, im Vertrauen darauf, dass es stets eine Zukunft gibt. Letzteres war schon immer so, und sollte es nicht die Umkehrung des Urknalls geben, sondern alles in Schutt und Asche fallen, dann muss es auch danach irgendwie weitergehen. Nicht verzweifeln, weitermachen.

Dazu haben wir allen Grund. Ist doch der hochgelobte Frühling endlich da, selbst die Gaspreise bekommen das zu spüren. Winterklamotten ade, schon mal leicht beschürzt gewagt, wird jede Miesewetterstimmung wie im Fluge vergehen. Und wieder einmal sind wir bei der Lebenslust angelangt. Wir, die Läufer*innen-Scharen um Hübi herum sind ja meist Frohnaturen, jedenfalls habe ich noch niemals grantige Leute im Laufdress kennengelernt. Das ist eine Sache, die uns eint und die (kleine) Welt interessant und schön macht, ohne die gegenwärtigen Besorgnisse zu vergessen.

Da ich momentan über Läuferisches nichts zu sagen habe und in unserem Zweitzuhause (gleichwertig mit Paradies) für drei Tage ansässig bin, muss ich nicht unbedingt nur im Garten herum krauchen und jedes krumm gewachsene Grashälmchen geraderichten. Arbeit (reichlich) war gestern. Und heute – ach, das gibt es auch noch: Faulenzen. Jawohl, und mit diesem Intermezzo lasse ich euch ein bisschen teilhaben, weil morgen, am Dienstag, das harte Dasein am Mommsenstadion gefragt ist.

Eins, zwei, drei, einpacken, losfahren. Feiertag ade, es geht wieder in die Normalspur so wie wir es brauchen. Also kein Grund, irgendwelche Verzweiflungstaten zu begehen. Bestimmt nicht.

Horst

Re: Hotti

BeitragVerfasst: 04.05.2023, 15:26
von Hotti
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Der Sackgassen- und der Einen-Tag-alte-Geburtstagslauf

Himmelherrschaftsnocheinmal, im Bayrischen ein Fluch, aber mehr im Sinne „des gibt`s doch gar nett“. Mir fällt gerade nichts Besseres ein, weil so ein Tag, so wunderschön wie heute….., der muss einfach festgehalten werden. Der Reihe nach. Beginnen wir bei mir. Ein Glückstag.

Mein Vorschlag für den heutigen Do-Lauftag hieß „Spandau – gleich links hinter der Brücke! Kennt doch jeder. Nur welche der vielen Brücken ist gemeint, Herr Neunmalklug? Es ist ja so wie in alten Zeiten, wer Berlin verlässt und nach Spandau einreisen will, benötigte (ganz, ganz) früher den Brückenpass in dem mindestens zwei Spandauer aufgeführt waren, die für Grenzgänger gutsagten: bürgten. Auch gab es Schlusszeiten, dann musste nach dem Fährmann gerufen werden: „Hol über“. Alles wohl kontrolliert. Die Havel war ein Scheidepunkt. Spandauer sagen bis heute, sie fahren in die Stadt und meinen Spandau-Markt. Geht es über die Brücke, dann fahren sie nach Berlin. Alles Legende? Warum nicht? Erinnerung an „Es war einmal“.

Unsere Brücken hießen Heerstraßenbrücke und Freybrücke (nach dem Geheimen Oberbaurat Adolf Frey, der einmal für den Ausbau der Heerstr. bis zur Döberitzer Heide verantwortlich war). Kurzum, Treffpunkt heute 9:30 Uhr gleich hinter der Freybrücke, Heerstr. E./ Am Pichelssee, unkontrolliert, aber Hinkommen doch behindert durch emsige „Asphalt-Geklebte“ an ohnehin sonst schon neuralgischen Verkehrskreuzungen im Berliner Stadtgebiet. Oh Wunder, mit nur wenigen Minuten Verspätung kam unser Date für gleich sieben zustande. Das Wetter: optimal, die Stimmung: fröhlich. Deshalb kurz zu mir zurück.

Vor dem Lauf heißt es stets, zieh die Socken und die Schuhe an, sonst ist nichts mit Laufen. Tja, dieser segenswerte Umstand verhalf mir zu den seit mindestens 14 Tagen vermissten Hausschlüsseln, die ich aus irgendeinem Grunde nur mal kurz in die Laufschuhe abgelegt hatte. Durch Ablenkung und Unkonzentriertheit vergaß ich das einfach. Hernach ergab sich unter Verlust der kurzzeitigen, aber in diesem Falle jedoch anhaltend fehlenden Erinnerung die Kalamität: Hausmann ohne Schlüssel. Zu folgern hieraus ist nicht gleich das Übliche…., und - es hat sich alles wundersam aufgelöst, eben, ein Glücksfall. Habe somit wieder die Schlüsselgewalt.

Wir hatten eine seltsame, an etlichen Stellen nicht unbedingt laufgeeignete Strecke vor uns. Vorweg: aber schön war es! Man muss manches probieren und siehe da, es stellt sich etwas ein, prima, das kennst du ja noch gar nicht. Oder andersherum, mein Uralt-Stadtplan zeigte mir noch Wege auf, die es heute nicht mehr gibt. Dennoch, die Richtung stimmte und los ging es. Zum Nachverfolgen siehe Streckenverlauf. Am Pichelssee, peng, Sackgasse. Die IG Metall, hatte genau am Ende der Halbinsel Pichelsdorf auf einem schlossähnlichen Areal ein Weiterbildungszentrum errichtet, das zaunumrundet keinen Durchgang zum Pichelsdorfer Gmünd (Einmündung der Havel in die seenartige Verbreiterung bis nach Potsdam) zuließ. Also, Kehre rückwärts. Neue Sicht, auch nicht schlecht. Dennoch leichte Irrungen und Wirrungen mit erneut toten Enden bis zur Scharfen Lanke, jenen inzwischen stramm belegten Segel- und Motorboot-Anlegestegen.

Über die Jaczostraße, dem slawischen Fürsten als Namensgeber zu Ehren, den Albrecht der Bär etwa um 1150 – 1157 die Vorherrschaft an Havel und Spree abnahm (siehe Schildhorn) und damit Brandenburg etablierte. Der Heerstraßenquerung folgte dann die Südparkteichumrundung und schließlich gelangten wir zum Grimnitzsee, der sich am Tharsander Weg als so gar nicht zugänglich erweist. Man kommt einfach nicht richtig ran, was uns nicht davon abhielt, um an der Schulenburgbrücke die Havel zu überwinden. Die nach Tiefwerder, unserem Sehnsuchtsgebiet, führende Dorfstraße verheißt am Ende mit dem Steg am Jürgengraben jene Idylle, die es in dieser Form sicherlich nirgends in Berlin vorzufinden gibt. Naturkanaldurchzogen von Havelwasser gespeist, ergeben sich Auen, Teiche, ein Biotop unvergleichlicher Art, und das großstadtnah. Kaum trabten wir den ersten Weg, da erhoben sich gemächlich vier ausgewachsene Wasserbüffel, die sich offensichtlich in der Wiederkauverdauungsphase befanden. Die Neugier war trotz Abstand gegenseitig. Ein großer Schwarm lagernder und Gras zupfender Gänse vervollständigten das landschaftliche Naturbild.

Früher befand sich mitten durch das Schilfgebiet eine langgezogene Pfahlbrücke, die über die Jahre bruchreif wurde und durch einen auf festem Boden angelegten Pfad mit nur noch kurzer Brücke ersetzt wurde. Alles gut, für Natur und Mensch. Unser Lauf war heute vielmehr als Sport, es war etwas fürs Herz. Einfach Balsam, derweil auch etliche Pausen. Und nach 10,4 km war die schöne Runde leider schon abgeschlossen. Doch um dem ganzen noch eins Draufzusetzen und der Titelzeile einen Sinn zu geben, kam der Schlussakt:

Sachlich: Vielfach liefen wir in der Hoffnung, einen Durchschlupf auf weiterführende Wege zu finden, prompt in tote Enden. Kein Weiterkommen, Umkehr, die berühmte Sackgasse.

Emotional: Hurra, hurra, Mathilda ist da. Ein ganz süßes Mädel, gestern geboren, wie wunderbar und natürlich Grund zum Anstoßen*. Die zurecht stolze Großmutter Hildegard brachte Zimtschnecken und *Kaffee mit. Das war sozusagen der Gipfel des noch frühen Tages, den wir auf einem Wassergrundstück in freudig-launiger Stimmung so abschlossen, als wenn wir überhaupt nicht gelaufen wären. Glück dem Baby und ihren Eltern, der sportlichen Oma herzlichen Glückwunsch und von uns Feiernden kommt der Dank, dass wir ein Stück Lebensglück miterleben durften.

Horst

P.S. Gibt es gute Fotos, bitte ein, zwei, drei (max.) einfügen

Re: Hotti

BeitragVerfasst: 04.05.2023, 18:11
von Iki
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Mit frisch gebackenen Zimtschnecken :clap: von der frischgebackenen Großmutter :freu: (Foto: Suzan)

Re: Hotti

BeitragVerfasst: 18.05.2023, 16:59
von Hotti
Himmelfahrt

Wenn wir an den Feiertag denken, durchaus berechtigt, hat er doch geschichtlich-historisch die Bedeutung, die uns keiner nehmen dürfte. Ganz anders dagegen die ausgerechnet diesem Tag zugeordnete Bezeichnung „Vatertag“. Beiläufig wird er dem Brauchtum angeheftet. Klingt ja irgendwie volkstümlich. Meinetwegen. Aber brauchen wir solche Tage wie Mutter-, Vater- oder Valentinstage? Ich sag`s mal flach und einfach: Jeder Tag ist/wäre ein solcher, genauso wie andere Erinnerungstage: Ohne Zweifel Tag des Kindes, der Frauen. Lassen wir es damit gut sein, denn ein Tag des Hundes, der Apfelblüte oder gar ein Tag ohne Auto käme uns gar nicht in den Sinn.

Lassen wir es bei der christlich bedeutsamen und auch religiös begründeten Himmelfahrt ohne jeglichen wirtschaftlichen Hintergrund des Feierns. Bleiben wir in der Anlehnung zum Feiern nach freier Gestaltung und Ausrichtung und insofern liegen wir ganz nahe bei den Gegebenheiten des heutigen Tages.

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Was ihr hier seht, ist, jawohl, ein Pilz, allseits bekannt, er gehört zu den unnetten Pflänzchen, die der Mensch in seiner Genusssucht nur ein einziges Mal essen kann. Was dann? Morte totale, nix geht mehr. Wir haben allerdings einen unter uns, der sich mit Vorliebe dem Erscheinungsbild des Fliegenpilzes ziemlich nähert bzw. dass sich seine Sympathie für den Todbringer zumindest darin äußert, dass er ihn bei Fahrradtouren als Helm auf dem Kopf trägt. Nun ist Hübi alles andere als ein Vorbote des Unguten, eben, nämlich genau das Gegenteil. Er lud ein zum Himmelfahrtslauf, Treffpunkt Flensburger Löwe am Wannsee. Ein Ort, der längst schon Geschichte geschrieben hat, seitdem Hübi sein „Wohnzimmer“, wie er den schönsten Berliner Landschaftslauf bezeichnet, erstmalig vor gefühlt 100 Jahren unter die Füße nahm.

Der Einladung folgten spontan 20 Hübianer, die sich nicht nur dem ausgesprochen schönen Wetter zugetan fühlten, sondern sich das besondere Schmankerl einer neuen Strecke auf keinen Fall entgehen lassen wollten. 17 km, immerhin. Hier die Strecke: Am Großen Wannsee, Bismarckstr., Pohlesee, Stölpchensee, Griebnitzsee (Waldseite), Glienicker Brücke, Havellauf bis Zielpunkt Löwe. Uff. Niemand nahm es übel, wenn zwischendurch an Stationen Halt gemacht wurde, die nicht schöner sein konnten (siehe Fotos unter Himmelfahrtslauf).Wer meinte, auf der ersten Hälfte der Strecke Dampf abzulassen, war falsch gewickelt, denn hier lief kein Team eines Himmelfahrtskommandos, sondern eine frohgemute Schar, die sich verwöhnt sah, zur richtigen Zeit die richtigen Stellen passiert und dabei auch noch Freude empfunden zu haben. Die glücklichen Gesichter beim Ankommen am Flensburger Löwen sagten alles.

Und was machte der Autor? Ihr wisst, zurzeit ist er ein Flachflieger in den „Wechseljahren“. Soll ja angeblich vorübergehen – schon seit einigen Jahren. Wie auch immer, ich bin noch da und Laufen auf Sparflamme geht noch immer. Aber – passt nur auf – der Phönix aus der Asche hat sich bei mir schon eingenistet (siehe mein 39. Berliner Marathon im September). Demnach kann ich mich nicht einfach so hängen lassen, was auch niemals meine Absicht war, denn unsere gemeinsame Sucht ist einfach zu gesund und lebensstärkend. Darum – am Wochenende endlich mal wieder in Berlin – das Wannsee-Laufterrain zu schnuppern war Herzenssache. Doch die 17 km waren für Uta und mich als Duo etwas zu lang. So blieb es bei 10 km, die wir auf für uns halbneuen Untergründen auf dem ersten Streckenteil und auf der zweiten Hälfte dann den fälligen Zurücklauf vom Blockhaus Nikolskoe bis zum Löwen zurücklegten. Gemach und schön.

Den Abschluss des Laufvormittags kann ich nur als Feierlichkeit beschreiben, denn die fleißigen Kuchenbäcker:innen ließen keine Wünsche offen: Rhabarber-Streusel, ein Durch-und-Durch-Nuss-Brot (hmm- köstlich), Hefezopf (Brioche). Für alle, die den wundervollen Event verpasst haben, sollten jetzt - "strafgemäß" - vom Speichelsturz betroffen sein!


Horst

Re: Hotti

BeitragVerfasst: 18.05.2023, 17:32
von Hotti
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Das war die Uta-Hotti-Runde. Sieht doch aus wie eine fette Raupe.

Die 17 km-Halbneuland-Runde bitte von jemandem einfügen, der/die dabei war.

Re: Hotti

BeitragVerfasst: 23.05.2023, 22:16
von Hotti
Wer wird dieses Jahr wohl Pfingstochse?]

Nach der Bibelerzählung sind es genau 50 Tage nach Christi Himmelfahrt, dass die Ausgießung des Heiligen Geistes erfolgte und Pfingsten gefeiert wurde. Erst danach setzte die Christianisierung, also die Verbreitung des Christentums ein, indem Taufen durchgeführt und christliche Gemeinden gegründet wurden. Dies nur einmal salopp zur Erinnerung, warum auch heute nach über 2.000 Jahren das Pfingstfest seine Bedeutung nicht verloren hat. Sicher, es gibt in jeder Religion Sinnbilder und Regelungen für Verhaltensweisen, schon als Vorläufer für Gesetzmäßigkeiten, die zu befolgen sind. Heute dagegen ist die Gesetzes-/Vorschriften-Fülle unübersehbar. Und ob hierbei noch der Heilige Geist spürbar ist, darf nicht nur gelegentlich bezweifelt werden.

Wie kam ich zur Überschrift? Kurz: Ich las einen Zeitungsbeitrag über den Almauftrieb in den Bergtälern. Jedes Jahr zu Spätfrühlingszeiten nach der Schneeschmelze, eben zu Pfingsten, wird ein besonderes Brauchtum zum Ereignis: Der besondere Anlass ist eigentlich nichts weiter, als dass Rinder aus der Stallgefangenschaft für ca. fünf Monate auf die Almen freigelassen werden. Herden brauchen Leittiere, und die sind es, die mit Blümchen, Bändern und Schellen festlich geschmückt, dem Tross vorangestellt werden und auf geht`s zu den höher gelegenen, inzwischen saftigen Wiesen.

Wir Flachlandtiroler können das nicht so ganz nachvollziehen, aber die Lust sich selbst in anderer Hinsicht zu schmücken, überkommt doch alle einmal. Und deshalb sind die gerade anstehenden Feiertage durchaus geeignet, sich mal in Schale zu schmeißen, ohne sich gleich dem Almauftrieb zugehörig zu fühlen. Früher gab es in Berlin an Pfingsten sogenannte Frühkonzerte und da fuhren, herausgeputzt, ganze Familienscharen zum Frühstück mit Musike ins Grüne. Ist wohl Geschichte.

Und jetzt zum Pfingstochsen. Wenn sich jemand übertrieben aufgedonnert hatte und sich so präsentierte, kam es schnell zur „Verleihung“ dieses Titels. Heute wohl längst vergessen. Wohl aber hörte ich, dass nunmehr unangemessenen Langschläfer:innen dieses Prädikat zugedacht sein soll. Die Vielfalt des Spottes kennt keine Grenzen.

Wir Läufer:innen sind da ganz anders. Laufschuhe, jetzt im Sommer nur ein Shirt und den passenden Schlüpfer dazu, Socken nicht vergessen und ab geht die Luzie. Achtung: Wer länger läuft, unbedingt die möglichen Scheuerstellen vermeiden und eincremen. Ein flottes Mützchen, womöglich eine UV-Schutzbrille und ein kleines Wässerchen zum Überbrücken bis zur nächsten Tränke. Wird es ganz schlimm: immer etwas Fluchtgeld dabeihaben, denn diese Übelkrähen der Fahrscheinkontrolleure kennen kein Erbarmen.

Letzteres habt es mit mir, weil ich nichts Aktives beitragen konnte, derweil ich ein Aussetzer bin. Warum? Das werde ich morgen wissen: MRT, soll heißen Magnetresonanztomographie, wenn euch das etwas sagt.

Bis bald

Horst

Re: Hotti

BeitragVerfasst: 24.05.2023, 07:10
von Erdmute
Lieber Horst, liebe Alle,

in Ergänzung an Deine guten theologischen Gedanken zu Pfingsten, hier ein Lauftipp, der durchaus religiöse Bezüge hat:
Im Johannesstift in Spandau gibt es jedes Jahr zum Pfingstmontag den inklusiven RUN OF SPIRIT!

35151269nx7165/berlin---laufveranstaltungen-2023-f30525/29-mai-2023-13-run-of-spirit-im-johannesstift-t107091.html

Kommt raus ins Grüne! Wir sehen uns!

Liebe Grüße
Erdmute

Re: Hotti

BeitragVerfasst: 01.06.2023, 15:05
von Hotti
Wannsee und noch mehr

Wer das erste Wort der Überschrift abspult, wird sofort an Wasser, Strandbad, Schiffsverkehr, also überhaupt nur marin denken. Und? Das ist nur eine Seite. Die andere: Bergeshöh`(!) und Kultur, zwar nicht ganz zusammen, aber doch der Reihe nach. Jawoll. Wir, die donnerstäglichen Frühaufsteher (Treffpunkt 09:30, heute aber schon 09:00 Uhr) haben ja meist den Drang, Anderes, nicht Alltägliches abzulaufen. Das passierte.

Die Idee dazu kam, welch Wunder, von unserem sonst immer sehr bescheidenen, stillen Dieter, der in unserem „Verbund“ im „Signal-Dienst“ „Mutter Fourage“ in Wannsee (bitte nachgooglen) als Treffpunkt vorschlug. Einhellige Meinung: Sofort – wir sind dabei. Und so kam es nicht von ungefähr, dass die sonst um die 6-7-8er befindliche Gruppe urplötzlich auf erfreuliche 11 anwuchs. Die Aussicht auf einen wahrscheinlich in der Gruppe noch nie gelaufenen Kurs und auf das anschließende Frühstück in eben dieser Lokation „Mutter Fourage“, eine Kulturstätte besonderer Art, die in der Wannseer Chausseestr. ansässig ist, war allzu verlockend. Wie war das mit dem Speck und den Mäusen?

Kurzum, es wurde gelaufen. Hier bitte:

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Nun soll noch einer sagen, das wäre für die Katz, ein popliger 7,5 km-Trainingslauf, das bringt doch überhaupt nichts. Sportlich gesehen, sicher richtig, aber der entscheidende Punkt ist doch ein ganz anderer, nämlich das unglaublich wunderbare Gefühl, sich in einer sympathischen Gruppe zusammenzufinden, dem Bewegungsdrang entgegenzukommen, einen Parcours des nicht so Bekannten zu erkunden und schließlich das abschließende nette Beisammensein sind doch eindeutig Beweise für die Freude am Leben. Das zählt viel, viel mehr als jede noch so fleißig gesammelte Kondition oder Fitness für den nächsten Wettkampf. Nebenbei bemerkt, Letzteres ist nicht unbedingt der Antriebsmotor unserer Lauferei, obwohl, naja, jucken tuts wohl ewig bis ans selige Ende.

Noch einmal zur Strecke. Ihr seht an der Figuration des Streckenprofils, dass wir uns im Bereich des Kleinen Wannsees-, des Pohle- und Stölpchensees befanden. Doch alsbald gings auffi zur uralten Mülldeponie, die schon vor Jahrzehnten zugemacht und mit richtig toller Sauerstoffproduktionsfläche, sprich Strauch- und Baumbegrünung, vergleichbar mit Teufelsberg, versehen wurde. Wer richtig hinschaut, kann Plätze für die unentgeltliche Johannisbeeren-Ernte entdecken. Es geht kräftig nach oben, denn die umgebenden Höhen Tannenberge und Hirschberg verleihen dem Areal eine gelungene Symbiose zwischen Natur und längst eingetretener Renaturierung. Als wir die Anhöhen verlassen, laufen wir zum Prinz-Friedrich-Leopold-Kanal, überqueren die Hubertusbrücke und drehen noch eine kleine Runde an der Kohlhasenbrücker Straße, ehe wir am Startpunkt in der Chausseestr. zurück sind.

Dass wir kräftig Pausen eingebaut hatten, war offensichtlich ganz im Sinne aller Beteiligten, besonders des begleitenden Radlers (myself), der sich noch immer als Lauf-Invalide bezeichnen muss. Kann noch dauern, sagt der Fußklempner.

Der Abschluss: Fourage ist eine übernommene Bezeichnung für Pferdefutter und wird heutzutage wohl nur noch als Metapher benutzt, ohne den veralteten ursprünglichen Begriff tatsächlich aufzugreifen. Insofern wurden wir im namentlichen „Fourage“ gemäß Speisenkarte ordentlich abgefuttert. Kein Tag wie jeder andere. Ein Festtag sozusagen.

Fotos gab es genügend, können hier noch nachgeschoben werden (nicht von mir). Aber Vorsicht, es soll kein Neid erweckt werden, von wegen, was erlaubt sich das Rentnervolk? Und die, die es noch nicht sind, sollten daran denken, auch sie wird es eines Tages ebenso hart treffen wie unsereins.

Horst