Des is a Hiersch…….
….und der Plural von Hirsch heißt nach bayrischer Lesart: Noch a Hiersch. So gesehen heute Vormittag, kurz und knapp. Nichts zum Rumlabern bei diesem Beitrag von wegen dies und das oder gar der Versuch, das Weltgeschehen zu analysieren. Heute bin ich (ausnahmsweise) nur Chronist eines schönen und sonnigen Laufs im Spaziergänger-Tempo mit anschließender nicht im Geringsten verdienten Kaffee- und Kuchenportion von unserem Hoflieferanten Rainer.
In der Wiederholung wird Routine trainiert, sagen wir uns und nehmen alles Läuferische nicht mehr ganz so ernst, obwohl…. Hut ab, Marita unsere Beste kam frisch ummantelt mit gekürten Salzburger Nockerln (sprich Medaille vom Halbmarathon in W. A. Mozarts Geburtsstadt), legte uns ein Resultat von 2:21 (altersbereinigt - heißt das so? – 1:42) vor und konnte locker mit den sie heute begleitenden Läufer*innen Schritt halten oder besser, die anderen mit ihr. Und dann war da noch jemand dabei, der konnte oder wollte überhaupt nicht……. Laufen. Schlimmer, er kam mit dem Fahrrad. Vielleicht trainiert der schon mal das Schummeln für noch ausstehende Rennen?
Soweit wollen wir hier nicht gehen, aber auch dies können erfahrene Langstreckenläufer*innen aus eigenem Erleben berichten, in dem vereinzelt mitgestartete Teilnehmer*innen Wunderzeiten erzielten, die einfach falsch waren und/oder unredlich erreicht wurden. Füllwort: Ääh, wo waren wir stehengeblieben?
Rainer und Marion sind Verführer. Zum wiederholten Treffpunkt in der relativ kaum bemerkenswerten Heiligendammer Str., im sehr angenehmen Wohnbereich Schmargendorf, luden beide ein. Und es kamen erneut 7 zusammen. Mit der Zahl haben wir etwas; sie tut der Gruppe gut, was nicht hindert, die Zahl nach oben zu steigern, wobei zu sagen ist, dass niemand gezwungen wird. Allerdings, der geduldete Schummler war dabei, nämlich ich, weil das Laufen noch immer nicht klappt (verdammi, kruzi, sakra). Bleibt das so, ist der anstehende Juni-Mitternachtsmarathon endgültig gestorben (nach bisher zweimaliger Verlängerung der Erstanmeldung 2020 wegen Corona und Einreiseverbot).
Zur Wirklichkeit des heutigen Laufs: Durch die noch vorhandenen Wilmersdorfer Lauben (wahre Schmuckstücke im vollen Laub!) lief die Gruppe Richtung Forckenbeckstr. zum Sportareal Wilmersdorf (alles da fürs Schwimmen, Laufen, Fußballen, Tennis und mehr) überqueren wir die Stadtautobahnbrücke mit Nase zuhalten, rein in den Schöneberger Volkspark, der in der Spitzkehre seitlich des Rathauses Schöneberg dann Rudolf-Wilde-Platz (ganz früher Brgmstr. von Schöneberg) heißt. Ein sehr schöner und stark frequentierter Freizeit- und Erholungsstreifen mit einigen Wasserflächen inmitten unserer fabelhaften Stadt (in dieser Hinsicht).
Und hier steht er nun, vorn` wie auch von hinten gut anzusehen. Aus gut 8,80 m Höhe guckt uns der üppig vergoldete Hirsch mit stolzem Geweih an, während unter dem Wappentier von Schöneberg gerade das Brunnenwasserbecken gereinigt wird. August Gaul, der Bildhauer, hat ohne Zweifel länger an seinem Werk gearbeitet, als die Kärcher-bewaffneten Moos- und Schlammentsorger für ein vorzeigbar gereinigtes und mit Wasser gefülltes Bassin benötigten.
Kurze Pause - muss sein. Altersgerecht.
Nun die Rückkehr. Hin wie Rück, die fast identische Strecke mit leichten Abweichungen. Komisch, eigentlich müsste alles bekannt sein, doch ist es oft anders, sieht anders aus, fühlt sich anders an. Liegt es am Wetter, an der Stimmung, am eigenen Befinden oder am Gruppenverhalten? Eine andere Erklärung kommt mir nicht in den Sinn. Lassen wir das so stehen. Dass wir nach den (nur) 11,3 km schon begründeten Anspruch auf vorzüglichen Kuchen von Maitre R. hätten, muss ich stark bezweifeln. Aber wer kann schon widerstehen, wenn Vorzügliches geboten wird. Dankeschön!!!
Tausche Fahrrad gegen unverletzliches Laufvermögen. Bitte nur seriöse Angebote.
Horst