Also Horst bitte mach weiter so,
Jrüße Peter
Foto vom beschriebenen Turm:

Hotti hat geschrieben:Muckefuck
[...]
Obwohl selbst sportlich uninteressierte Menschen oft genug am olympischen Gedanken und an den einzelnen Wettbewerben Gefallen finden, ist den europäischen Zuschauern an den TV-Bildschirmen inzwischen der Appetit vergangen. Quarantäne-Maßnahmen, gänzlich leere Tribünen und Hallen, Wettbewerbsverzerrungen, Einsprüche und Disqualifikationen wegen angeblich unzulässiger Kleidung bei Springer*innen und schließlich Wind, der zu Abbrüchen oder echten Beeinträchtigungen führte. Irgendwie schmerzt das. Wenn dann gleichzeitig die aktuell angespannte politische Weltlage ins persönliche Geschehen rückt, dann geht sogar die Lust auf Olympia vorbei - bis zum nächsten Biathlon.
Was sind wir Läufer*innen doch glücklich dran. Haben unsere selbst festgelegten Lauf-Tage, den Wald oder gute Laufstrecken in greifbarer Nähe, unterliegen keinem Reglement, sogar Kaffee trinken hinterher ist erlaubt. Und wer fragt schon nach zulässiger oder unzulässiger Kleidung? Ist uns eigentlich bewusst, wie glücklich Hobby- oder Amateursportler*innen, denen wir ja zuzurechnen sind, leben? Nicht wirklich, doch durch EM, WM und Olympiaden sowie zig anderen Spitzenveranstaltungen wird uns wiederholt der Spiegel vorgehalten, was alles möglich ist, obwohl wir wissen, dass nicht nur die unglaublich hohen Aufwendungen und das strikte Überwachungssystem (sprich: Bespitzelung) in China dafür Zweifel hinterlassen. Grübeln ist erlaubt, weil die Gedanken schließlich frei sind, aber authentisch kann ich anmerken: selbst erlebt schon vor drei Jahren in Xinjiang.
Hotti hat geschrieben:[...]
4 km wären noch zu laufen gewesen. War es reine Euphorie, die mich dazu antrieb, einen Schritt schneller zu laufen? Ich weiß es nicht. Tatsache war jedenfalls ein leichter Knacks in der linken Wade - und es tat weh. Bin Warmduscher, doch kein Weich-Ei, und verkürzte auf zwei km Reststrecke. Es ging nur noch im behäbigen Wanderschritt. Das hatte ich nun davon: Muskelzerrung, Faseranriss. Massage, Gel, vorläufig kein Lauftreff.
Natürlich, es gibt Schlimmeres. Ich kann meinen übervollen Schreibtisch, Bastelkeller und Gartengeräteraum, wie so manches mehr, endlich mal auf Vordermann bringen. Aber diese außerordentlich wichtige Kreativität kann ich nur unter Zwang aufbringen. Was tröstete mich? Genau, Muckefuck mit Mülsch, dazu den besten Birnenkuchen in Meterware. Ihr wisst nicht, was Muckefuck ist? Dann müsst ihr noch sehr, sehr jung sein. N`Kaffe natürlich, aber nicht die Bohne, alles Malz, und zwar gemuckelt, gemahlener (Mocca faux, falscher (fauler) Kaffee, nix da, von wegen Koffein), Kinderkaffee, Milch, wenn es welche gab in den Nachkriegszeiten.
Noch zwei, drei Muckefucks, dann kann ich wieder laufen - in drei Wochen. Radfahren geht.
Horst
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