Hotti hat geschrieben:.. und jetzt lacht einmal:
Auch ich, der alte Knacker, werde am Rennsteig sein, wenn meine End-November-OP einen guten Verlauf nimmt. Kein Wettbewerb, weder Halb-M von Oberhof nach Schmiedefeld, noch den ganzen M von Neuhaus nach Schmiedefeld und schon gar nicht den Super-M von Eisenach nach Schmiedefeld. Aber am 17. Mai 2025 werde ich in der Nähe von Oberhof versuchen, die Halbmarathonist*innen und die Super-Läufer*innen als am Rand stehender Wanderer (mit Gepäck) ein wenig anzuspornen. Die Marathonis kommen ja von Süden, die werden wir leider nicht sehen können.
Zu viert starten wir an der Wartburg und legen insgesamt 170/180 km zurück mit Tagesetappen von 17 bis max. 25 km. Also bitte, kein hihi, wir planen 8 Tage ein. Bei meinen zwei Rennteilnahmen (1x lang-, 1x normal-M) Ende der neunziger Jahre hatte ich mir geschworen, den anspruchsvollen, landschaftlich einzigartigen Rennsteig eines Tages in seiner Gesamtlänge von Nord nach Süd abzuwandern. Nun steht es bevor. Die Übernachtungsbuchungen machten erhebliche Mühe, weil im Mai rund um den Lauf vielfach ausgebucht. Wir jedoch haben inzwischen alles im Sack (sprich Rückengepäck) und freuen uns, möglichst vielen Hübianer*innen moralisch Hilfe geben zu können.
Horst
RRRennsteiglauf
Mit der mir angetrauten Ehefrau war ich unbedingt einig, dass wir den sagenhaften Rennsteig im Thüringer Wald irgendwann einmal in voller Gänze, also von Anfang bis Ende abwandern wollen. Nun war es soweit. Und wie es so passte, war der Termin so günstig, dass wir den seit 1973-jährlich durchgeführten Rennsteiglauf zumindest in einem Teilbereich miterlebt haben.
Der 17. Mai 2025 galt also dem 52. Cross – Laufwettbewerb mit drei Lauf Distanzen. Zuerst die Königsstrecke von Eisenach nach Schmiedefeld 73,9 km, dann der Lauf von Oberhof nach Schmiedefeld 21,4 km und schließlich Neuhaus am Rennweg nach Schmiedefeld 42,3 km.
Der Eisenach – Start erfolgt nächtens um 6:00 Uhr. Wer da los-läuft und die vielen Höhen - und Abstiegsmeter bewältigen will, hat maximal 12 Stunden Zeit. Anders die halben und die ganzen Marathonis Start 7:30 Uhr oder 8:00 Uhr beziehungsweise 9:00 Uhr an den jeweiligen Orten. Schluss ist immer um 18:00 Uhr. Gemessen an dieser Zeitspanne können demnach auch Walker die Distanzen mit genügend Power schaffen.
Für die Super-Langstreckler gibt es am Abend zuvor in Eisenach das traditionelle Kloßessen. Auch auf der Strecke muss niemand verhungern oder verdursten. Allerdings sind der legendäre Schleim oder deftige Schmalzbrote und Brühe doch sehr gewöhnungsbedürftig. Ich wusste, von den Hübianern wollten einige dabei sein. Ultra – Lauffreak Klaus Hartmann war mir bekannt, andere nicht. So hatte ich zu mindestens die Hoffnung, Klaus bei Kilometer 40 („Neue Ausspanne“) abklatschen zu können. Aber wir trafen erst um 10:30 Uhr dort ein. Und da muss der schnelle Klaus wohl unter 4 Stunden 30 Minuten durchgelaufen sein.
Von Kilometer 40,1-50,3 begleiteten wir die Läufer* innen mit unseren jeweils 12/13 Kilo Rucksäcken, natürlich nicht im gesprungenen Schritt, sondern im flotten Marsch -Tempo. Bei den starken Anstiegen waren wir oft gleich schnell (13 Minuten/km!). Nach der 2/3– Marke des Ultralaufes (50 km) verabschiedeten wir uns und verließen den Original-Teil des Rennsteigs bis zu unserem Etappenziel Oberschönau. Hinter uns lagen bereits 57,1 km. Aber 112,9 km bis zum Schluss liegen noch vor uns. Hörschel an der Werra (Start) - Blankenstein an der Selbitzbrücke (Ziel) = 170 km. Ein paar Tage noch, dann sind auch wir am Ziel. Den Thüringer Wald er-wandern, klar, aber nebenbei deutsche Geschichte aufgefrischt (Wartburg etc.) und eine herrliche Landschaft gesehen zu haben, die noch immer unter Sturm, Dürre und dem Borkenkäfer leidet, war mehr als interessant. Bisher alles Spitze. Wenn das so weiter verläuft, gibt es von 30 zu vergebenden Punkten 27,5!
Übrigens,Thüringisch ist doch ein bisschen weicher und klanglich behaglicher als Sächsisch, wobei die Sachsen witzigerweise sagen, dass die Thüringer Obersächsisch sprechen, ja, wenn das so ist, muss man sich wohl verstehen. Und für weltgewandte Berliner gab es bisher keine Verständigungsprobleme.
Gut RRrunz - Der Rennsteig – Gruß. Das Rennsteig – Lied haben wir wegen Textunsicherheit noch nicht gesungen.
Horst und Uta
PS. Meine zweimaligen echten Teilnahmen liegen schon 28 Jahre zurück. Geschichte. Und das waren wirklich harte „Dinger“, immerhin erfolgreich.




