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22.06.2024: 11. Berliner Vollmond-Ultra-Marathon + 9. HM

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Re: 22.06.2024: 11. Berliner Vollmond-Ultra-Marathon + 9. HM

Beitragvon uliraffel » 02.04.2024, 13:47

Ich bin für die 46-km-Distanz angemeldet. Wenn ich ins Ziel komme, wird es mein erster absolvierter Ultra sein und somit auf jeden Fall eine neue PB :sonne:
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Re: 22.06.2024: 11. Berliner Vollmond-Ultra-Marathon + 9. HM

Beitragvon Hübi » 18.05.2024, 13:16

uliraffel hat geschrieben:Ich bin für die 46-km-Distanz angemeldet. Wenn ich ins Ziel komme, wird es mein erster absolvierter Ultra sein und somit auf jeden Fall eine neue PB :sonne:


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Re: 22.06.2024: 11. Berliner Vollmond-Ultra-Marathon + 9. HM

Beitragvon Hübi » 15.06.2024, 15:22

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Re: 22.06.2024: 11. Berliner Vollmond-Ultra-Marathon + 9. HM

Beitragvon uliraffel » 26.06.2024, 13:59

Ich war zum ersten Mal beim Berliner Vollmond-(Ultra-)Marathon am Start. 2020 bin ich bei dieser Veranstaltung schon den Halbmarathon gelaufen. Die komplette große Runde kenne ich aber von meinen beiden Teilnahmen beim Berliner Ostermarathon 2021 und 2024. Sie geht von der Laufbahn des Sportzentrums Siemensstadt am Rohrdamm in einer großen Runde durch Spandau, auf dem Mauerweg bis Hennigsdorf, weiter auf Berliner Seite die Havel entlang und dann um den Tegeler See wieder zurück. Markenzeichen der Strecke ist, dass man fast immer Wasser sehen kann und sie damit wunderschön ist. Im Gegensatz zum Ostermarathon wird der Vollmond-Marathon im Uhrzeigersinn gelaufen. Schon aus dem Training weiß ich, dass manche Runde sich völlig anders anfühlt, wenn man sie nicht in der gewohnten Richtung läuft. Ein entscheidender Unterschied zum Ostermarathon ist außerdem, dass dieser Start und Ziel nicht im Stadion, sondern an der Tegeler Brücke hat. Das Stück am Anfang und am Ende ist somit beim Vollmond-Marathon länger, so dass sich statt der klassischen Marathondistanz eine Distanz von 46 km ergibt.

Rund um meinen 47. Geburtstag ist bei mir die Idee entstanden, im Alter von 50 Jahren einen 50-km-Lauf in unter 5 Stunden zu absolvieren. Das Zeitziel habe ich inzwischen aufgegeben, weil ich vom Ausmaß des Effekts der Alterung bei mir im Alter zwischen 46-49 überrascht wurde. Das Projekt an sich ist aber noch aktuell und soll beim Belziger Burgenlauf 2025 realisiert werden. Als Zwischenschritt zwischen Marathon und 50 km kamen mir die 46 km vom Vollmondmarathon sehr entgegen. Nachdem bisher für mich immer bei der klassischen Marathondistanz Schluss war, habe ich nun meinen ersten Ultra absolviert.

In den nur 12 Wochen zwischen dem für mich enttäuschenden Ostermarathon und Vollmond-Ultra stand zunächst Regeneration auf dem Programm. Die eigentliche Vorbereitung bestand somit aus nicht so vielen langen Läufen wie mir in der Marathon-Vorbereitung der letzten Jahre üblich. Immerhin hatte ich einen 3/4-Marathon vier Wochen vorm Wettkampf absolviert, bei dem mich knallende Sonne zu einigen Gehpausen zwang. Auch durch ein paar 20-km-Trainingsläufe bei warmen Temperaturen fühlte ich mich auf das Thema Sonne, Hitze und Trinken zumindest so weit wie möglich vorbereitet.

Ein hartes konkretes Zeitziel hatte ich vor dem Lauf nicht. Mein Wunsch war aber, auch die 3,8 zusätzlichen Kilometer im Vergleich zum klassischen Marathon idealerweise ohne oder nur mit kurzen Gehpausen durchlaufen zu können. Wie beim Ostermarathon war der Plan, so langsam wie möglich loszulaufen. Damit ist ein Tempo gemeint, bei dem es keinen Nutzen für die Ausdauer am Ende mehr hätte, wenn man langsamer wäre. So stellte ich mir eine angenehme Reisegeschwindigkeit von 6:40 Min/km vor. Mit ein wenig Puffer für Gehpausen zur Erholung und für die Verpflegungsstände schien mir eine Kalkulation mit einem Gesamtschnitt von 7:00 Min/km realistisch. Die sich ergebende 5:22h wäre kurioserweise genau die Zeit, die ich vor 12 Wochen für den Ostermarathon gebraucht habe und ist außerdem schon deutlich mehr als das ursprüngliche Zeitziel für die 50 km.

Der Lauf findet immer Samstagabend in einer Vollmondnacht zwischen Juni und September statt. Dieses Jahr fiel der Termin somit auf den 22.6. und damit zugleich fast auf den längsten Tag des Jahres. Bei der Anmeldung hatte ich große Sorgen vor dem Wetter, da der Start bereits um 16 Uhr angesetzt war und ich da viel Sonne und Hitze befürchtete. Bei einem späteren Start wäre es aber vermutlich für einige Teilnehmer trotz Vollmond am Ende zu dunkel geworden. Immerhin war zu erwarten, dass es sich im Gegensatz zum Start morgens bzw. vormittags im Laufe des Rennens eher abkühlt. Meine längsten Wettkämpfe abends waren bisher zwei Halbmarathons. Neben dem Vollmond-Halbmarathon 2020 war das noch der Airport-Run 2019.

Mein Abschlusstraining über 8 km legte ich auf genau 48 Stunden vor dem Start, da das Wetter mit 22 Grad und Sonnenschein in etwa dem vorhergesagten Wetter für den Renntag entsprach und ich so noch einmal einen Eindruck gewinnen konnte, was mich wettermäßig erwartet. Sorgen machte mir, dass sich die Stücke ohne Schatten schon sehr warm angefühlt haben und ich in einer knappen Stunde etwa 1,5 Liter ausgeschwitzt habe. Es machte mir noch deutlicher bewusst, wie wichtig es sein wird, viel zu trinken, um das Flüssigkeitsdefizit gering zu halten. Am Tag vor dem Wettkampf wechselten dann die Voraussagen aber auf 18 Grad und wolkig.

Letztendlich waren es dann doch 23 Grad und Sonne und die Hoffnung auf Abkühlung erfüllte sich nicht. Selbst abends um 23 Uhr waren es noch 20 Grad. Ich habe zusätzlich zu den Flaschen im Getränkegürtel deshalb auf dem ersten Kilometer noch eine 500-ml-Flasche Wasser ausgetrunken, die ich dann an der Ampel bei km 1 entsorgte. Alle drei Ampeln der Strecke waren übrigens rot, als ich bei ihnen ankam.

Es fühlte sich nicht extrem warm an, aber ich habe trotzdem weiterhin viel getrunken. Auf den ersten 15 Kilometern fühlte ich mich gut und bin entspannt und locker gelaufen. Die 15-km-Marke passierte ich fast genau bei 1:40h und war damit voll im Plan mit dem 6:40er-Tempo und hatte 5 Minuten Vorsprung auf dem Gesamtschnitt von 7:00.

Während ich mich sehr lange noch sehr locker fühlte, wurde das sonnige Stück vor Hennigsdorf rund um km 20 doch anstrengend. Ziemlich genau bei der Halbzeit in Hennigsdorf hatte ich meinen persönlichen Verpflegungsstand und dann noch den offiziellen und konnte so noch einmal zusätzlich trinken. Auf dem schattigen Stück bis zum S-Bahnhof Heiligensee fühlte ich mich dann wieder stärker. Nach einer kurzen Zwangspause an der 2. Ampel der Strecke kam das langweiligste Stück der Strecke durch Heiligensee an der Straße entlang ohne Blick aufs Wasser. Nach 3 Stunden Wettkampfzeit etwa bei km 26 war das dann das erste Mal so weit, dass ich eine etwa 3-minütige Gehpause einlegen musste, um meinen Puls runter zu kriegen. Vermutlich war das der Punkt, an dem mein Flüssigkeitsdefizit im Körper zum Tragen kam.

Auch wenn ich danach noch einmal knapp über 10 Minuten am Stück durchlaufen konnte, so kam ich von da an nicht mehr so richtig in den Wettkampf rein. Beim Verpflegungsstand bei km 30,6 habe ich noch einmal reichlich getrunken. Das schattige Stück im Tegeler Forst am Westufer des Tegeler Sees lief wieder etwas besser, aber auch nicht richtig gut. Ich tröstete mich damit, dass ich immerhin noch besser unterwegs war als beim Ostermarathon vor 12 Wochen. An der Greenwich-Promenade hatte ich meinen zweiten persönlichen Verpflegungsstand, an dem eine Cola zum Einsatz kam. Da von einem durchgelaufenen Ultra keine Rede mehr sein konnte, überlegte ich kurz, hier auszusteigen. Da ich aber noch keinen Ultra in meiner Laufbahn gefinisht hatte und auch nicht sicher war, wann das wieder was wird, entschied ich mich, die letzten 8 km auch noch ins Ziel zu bringen.

Eine meiner Flaschen des Getränkegürtels füllte ich am letzten VP am Borsigdamm mit Cola auf, um mir noch ein paar Energieschübe für die letzten Kilometer zu geben. Es stellte sich raus, dass das gar nicht mehr so eindeutig war, dass ich besser unterwegs war als beim Ostermarathon. Das Schild bei km 42,195 passierte ich bei 5:21:20, was nur noch eine gute Minute weniger war als beim Ostermarathon. Von nun an betrat ich quasi Neuland, was die absolvierten Kilometer betrifft. Euphorie diesbezüglich kam aber nicht annähernd auf. Mein Ziel, die letzten 3,8 Kilometer weitestgehend laufend zu bewältigen, konnte ich nicht erfüllen. Stattdessen nahm ich mir aber vor, dass die Kilometer zumindest nicht schlechter werden sollten als die davor. Das gelang irgendwie dann doch insofern, dass der Abschnitt von km 40-45 sogar wieder etwas schneller war als die 3 Abschnitte davor. Bei km 45 war dann auch die 3. Ampel der Strecke rot. Etwas erholt von der Pause und mit einem letzten Energieschub durch Cola bin ich dann die letzten rund 800 Meter bis zum Stadion noch einmal durchgelaufen. Mit 5:52:31 kam ich dann ins Ziel, auch hier völlig ohne Euphorie.

Nun gilt es, das ganze zu verarbeiten und die richtigen Schlüsse draus zu ziehen. Auch ohne extreme Hitze verliere ich bei Wärme und Sonne scheinbar zu viel Flüssigkeit für einen Marathon oder Ultra. Nach meiner Einschätzung hätte es nicht viel gebracht, wenn ich von vorneherein im 7:00-er-Tempo gelaufen wäre. Die 5 Minuten, die ich da auf dem ersten 15 km langsamer gewesen wäre, hätte ich zwar bestimmt wieder reingeholt, aber insgesamt viel besser ausgesehen hätte es eher nicht. Dafür fühlten sich die ersten 2 Stunden im 6:40-er-Tempo zu locker an. Ich hoffe nun auf halbwegs kühles Wetter beim Berlin-Marathon 2024 und möchte erst mal wieder dahin kommen, dass ich bei guten Bedingungen einen Marathon weitestgehend durchlaufen kann. Dann sehe ich, wie es mit meinem Ultra-Projekt weiter geht.

Hier noch meine selbstgestoppten 5-km-Abschnitte:

Km 5: 32:30
Km 10: 33:43
Km 15: 33:52
km 20: 35:33
km 25: 37:25
km 30: 42:42
km 35: 42:37
km 40: 44:32
km 45: 41:40
Ziel: 7:56
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