Während viele von euch am diesjährigen Potsdamer Schlösserlauf teilnahmen,
hab ich, wie in jedem Jahr, wieder eine der Routen zur Fahrradsternfahrt 2019 unter die Räder genommen. Ich habe mich hier wieder für die verrückte Variante Stettin-Berlin entschieden.
Was heißt Abfahrt am Abend des 01.06 in Stettin. ich war für diese Route zudem auch als Ordner eingeteilt.
Zuerst hieß es mit dem Zug ab Falkensee am Samstag den 01.06 um 16:30 zu unseren ersten Treffpunkt am Bahnhof Gesundbrunnen zu kommen. Dort war das erscheinen für spätestens 17:30 anvisiert.
Dank umfangreicher Baustellen der DB konnten wir nicht direkt mit dem Regio fahren sondern mussten erst mit der S-Bahn nach Bernau.
Von dort weiter mit dem Regio nach Angermünde dort Umstieg in den Regio nach Stettin.
Wir waren als größere Gruppe mit Räder bei der DB angemeldet.
Bis Angermünde lief es problemlos. Leider hat die DB es verpeilt. In Angermünde stand diesmal nur ein verkürzter Zug bereit. Die Räder samt vieler Fahrgäste versuchten wir nun irgendwie in den Türbereichen und zwischen den Gängen zu platzieren. Dennoch musste einige von uns zurück bleiben und sich somit eigenständig auf eine Alternative Transport Variante verständigen. Klar, es war verdammt ärgerlich das einige zurückbleiben mussten. Danke DB.
Wir anderen kamen schließlich nun halbwegs zerknautscht in Stettin an. Dank Räder und vieler Personen konnte jedenfalls nichts verrutschen oder umkippen.
Der Start dort war für 21:30 vorgesehen. Viele weitere Mitstreiter warten dort schon. Einige vom polnischen Fahrradclub, wiederum andere waren schon vorher angereist.
Pünktlich um 21:30 machten sich ca 80-90 Pedalritter unter polnischer Polizei Begleitung auf den Weg aus Stettin raus und durch die sternenklare Nacht in Richtung Eberswalde. 120 km sollten es bis dorthin sein. Die Mitstreiter waren gemischt, Ältere, wie auch ganz junge waren dabei. Ein ca 12 Jahre altes Mädel und eine ältere Frau haben meinen größten Respekt durchgehalten zuhaben.
An der polnischen Landesgrenze verließ uns unsere Polizei Eskorte. Von nun an waren wir auf uns allein gestellt. Vielen war die Route bereits bekannt, es waren auch viele Wiederholungstäter unter uns.
Auf ruhigen Nebenstraßen ging es zu den ersten Ort in Deutschland, Staffelde. Dort trafen wir auch auf unseren in Angermünde zurückgebliebenen Pedalritter, welche sich mit Zug und Rad für eine Variante, uns dort zu treffen, entschieden hatten.
Nun waren wir wieder alle beisammen und es ging weiter durch die Nacht entlang des Oder-Neiße Radweges. Sternenklar und Mild war es. Bei Garz/Oder wird der Radweg derzeit saniert. Es gibt eine Umleitungsempfelung welche teils über die B2 führte. Stichwort B2: Die B2 ist mit 845 km die längste Bundesstraße Deutschlands. Sie führt von der polnischen bis zur Österreichischen Grenze.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesstra%C3%9Fe_2
Nun weiter zur Tour, in der Nacht ist dieser Teilabschnitt der B2 recht ruhig gewesen. Und war mit unserer ca 90 Personen starke Radtruppe gut zu fahren. Nach ca 10 km ging es wieder weiter auf dem Ode-Neiße Radweg. Es wurde nun auch kühler am Wasser und der eine oder andere steifte sich eine Jacke über. Die Zeit verging schnell. Wir fuhren zügig und bis jetzt Pannenfrei. Nach 60 km kamen wir in Schwedt/Oder an. Also Halbzeit der ersten Etappe. In Hohensaaten, den Punkt wo wir den Oder-Neiße Radweg verlassen mussten, kamen wir diesmal sehr zeitigen. Normalerweise sind wir zum Sonnenaufgang dort, diesmal jedoch eine Stunde ehr, gegen vier Uhr. Wir waren wohl zu flott. Grübel...Keiner schwächelte, keine Pannen. Blieb das wohlmöglich so...?
Zu früh also um den Sonnenaufgang an der Oder zu genießen. Nun, so entschließen wir uns dort ca 45 min Rast zur machen und auf den Sonnenaufgang zu warten. Bei diesem super Wetter war ein schöner Sonnenaufgang zu erwarten.
Von Hohensaaten aus ging es anschließend weiter auf dem Oder-Havel Radweg. Leider anfangs sehr schlechte Wegstrecke. Und natürlich hatten wir hier dann auch endlich zwei Pannenfälle. Ohne eine Panne, ging ja gar nicht.
Der Oder-Havel Radweg, er verläuft von Hohensaaten bis Liebenwalde, und führte uns durch kleine Dörfer vorbei am alten und neuen Schiffshebewerk, sowie der wunderschönen Finowkanal Region. Eberswalde war schließlich auch nach 120 km um 07:30 erreicht. Alle waren noch Fit und guter Dinge.
Wir reihten uns in die dort warteten Pedalritter ein, welche hier auf den Beginn der Sternfahrt um 08:00 warteten. Die Abfahrt erfolgte schließlich nach eintreffen eines Regionalzuges um kurz nach acht. Nun wieder unter Polizei Begleitung. Erster Halt war Biesental wo uns die Gemeinde zu einen morgendlichen Frühstück einlud. Auch um auf Ihre Problematik, eines fehlenden Radweges entlang einer gefährlichen Landstrasse, öffentlichen publik zu machen. Es kamen entlang der Landstraße, wegen des nicht vorhandenen Radweges, leider auch schon Menschen zu schaden.
Weitere Stationen waren nun Bernau, und schließlich in Berlin, Hohenschönhausen, Landsberger Allee, Ostbahnhof, Kotti, Hermannplatz. Und es wurden immer mehr Radfahrer...
Über Sonnenallee und Saalestr. ging es schließlich zur Autobahn Auffahrt Grenzallee BAB100. Sonnenallee und alles drumherum waren hier ein echter Schwerpunkt. Viele Autofahrer rasteten teilweise aus.
Wir Ordner wurden beschimpft, beleidigt und auch sogar angegriffen beim Absperren der Straßen. Auch ich musste mir einiges Anhören. Einige Autofahrer drohten einfach in die Radfahrer zu fahren wenn diese nicht Platz machen würden. Hier in diesen Neuköllner Gegend wünsche ich mir deutlich mehr Polizeipresenz.
Es war diesmal keine zu sehen. In zwei Fällen mussten wir um polizeiliche Unterstützung rufen. Die Polizei öffnete und diesmal an der BAB auf und Abfahrt, so konnte der dort übliche Menschenstau etwas gemildert werden. Richtig voll wurde es nochmal auf der Autobahn im Britzer Tunnel, viel laute Musik und scheinbar wollten hier viele nicht mehr raus. Schließlich mussten alle laufen und das Rad schieben weil es zu voll war. Ich befürchte schon das es so bis zur Ausfahrt Alboinstr weitergehen würde, weil es sich dort von drei auf zwei Fahrspuren verengte, aber es löste sich nach erreichen es Tunnelendes auf. Puh, Schwein gehabt. Mit vielen anderen setzte ich meine Fahrt nun wieder radelnd bis zum Brandenburger Tor fort.
Es wurde im Tagesverlauf immer heißer und heißer. Das Thermometer zeigte bei Eintreffen am Brandenburger Tor 30 grad. Puh...
Meine Kondition war noch gut und so beschloss ich gleich weiter nach Falkensee zu radeln. Spontan entschied ich mich für schönere und etwas längere Variante entlang des Hohenzollernkanals, durch die Wasserstadt Spandau und den Spandauer Forst. Beine und Körper wollten das so.
Zuhause ankommen waren es dann knapp 230 km und 18 Stunden in den Beinen.
Hat wieder echt Spaß gemacht sich die Nacht auf diese Weise zu vertreiben.
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